Ossis und Wessis

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Tobias Falck ist 1988 ein junger Polizist, überzeugt von der DDR und dem Sozialismus. Es erschüttert ihn daher, als ein ABV unter dubiosen Umständen stirbt und alle es als Unfall darstellen. Ein knappes Jahr später, als die Demonstrationen stattfinden gegen die Parteiführung, steht er in der ersten Reihe der Gesetzeshüter, die diese Demonstranten aufhalten sollen. Und dann ist sie plötzlich da, die Wende, im November, und keiner weiß, was jetzt passiert. Nur dass jetzt viel mehr Kriminalität existiert, und auf einmal eine Frankfurter Kommissarin um Amtshilfe wegen eines Serienkillers ersucht.

Das hätte schon ein gutes Buch werden können, wenn sich der Autor hätte entscheiden können, ob er einen Krimi oder eine Art Tatsachenbericht über die letzten Monate der DDR/die Zeit nach der Wende hätte schreiben wollen. So kam nichts Halbes und nichts Ganzes raus, im Gegenteil. Die Ermittlungen waren ein Witz und ich weiß aus ziemlich sicherer Quelle, dass die Kriminalisten im Osten sehr gut geschult und engagiert waren. Auch das ewige DDR-Bashing (Dresden auch 45 Jahre nach Kriegsende immer noch ein reines Kriegsgebiet und Polizisten ständig dabei, junge Leute zu schikanieren und Wohnungen waren grundsätzlich abbruchreif) war nicht nur maßlos übertrieben, sondern schlichtweg einfach nur das: gehässiges DDR-Bashing. Die Lösung des "Falls" dann auch nur eine Frechheit - ach, ich hatte das mal so im Gefühl, ich gebe jetzt mal einen Todesschuss ab; wir DDR-Bullen machen das halt so. No, Herr Goldammer. Das war mal nichts.