Realistisch und spannend

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sonexuy Avatar

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Frank Goldammer beweist wieder einmal, dass er ein begnadeter Erzähler ist. Er hat hier eine Story zu Papier gebracht, die jederzeit unterhält und überzeugt, auch wenn sie manchmal recht abenteuerlich und ein wenig konstruiert wirkt.
Der Roman spielt in einer jünger zurückliegenden Zeit, die viele Leser selbst erlebt haben. Die Zeit der Wende aus der Sicht der Ostdeutschen ist spannend, realistisch, liebevoll und mit einer Prise Humor dargestellt. Vor allem finde ich die Stimmung von damals gut getroffen, die Mischung aus Euphorie und Zurückhaltung, aus Unvernunft und Vernunft.
Die Hauptfiguren mit ihren Ecken und Kanten sind allesamt sympathisch, man nimmt ihnen ihr Leben in der DDR und ihre Überzeugungen ab. Meisterhaft beschrieben sind die Wohnsituation der Menschen, der Zustand der Häuser und Viertel.
Dass die Kriminalfälle (es gibt ihrer drei in diesem Buch) ein wenig unglaubwürdig angelegt sind, verzeiht man, denn auch hier sind es die Umstände, die wirklich gut beschrieben sind.
Die Figuren sind in diesem ersten Teil so angelegt, dass für folgende Teile einer Serie genügend Luft nach oben bleibt und man gern auf weitere Fälle rund um den Kriminaldauerdienst Dresden wartet.