Spannender Krimi in einer spannenden Zeit

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lesemaus2018 Avatar

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Ich habe schon länger keinen Roman mehr gelesen, der zur Zeit der Wende bzw. im Dunstkreis der Zeit davor und danach gespielt hat. Umso gespannter und neugieriger war ich auf "Im Schatten der Wende"! Schon das Cover hat mich angesprochen - die knallgelbe Farbe auf dem sonst schwarzweißen Cover hat Signalwirkung und macht Lust aufs Lesen.

Die Handlung selber ist superspannend und beginnt mit Polizeiobermeister Tobias Falck, der in einigen mysteriösen und skurrilen Fällen ermitteln muss. Einerseits geht es um einen scheinbaren Treppensturz, an anderer Stelle werden Leichen entführt und Personen sexuell angegriffen. So motiviert Falck an die Fälle herangeht, so schwer wird ihm seine Ermittlungsarbeit gemacht. Die Fälle werden zu den Akten gelegt, weil sie zu unangenehm sind und einfach nicht sein dürfen. Zu erfahren wie unterschiedlich die Ermittlungsarbeit in der DDR hier gehandhabt wird, war ein interessanter Aspekt der Handlung.

Ende 1989 nach dem Fall der Mauer ermittelt er dann zusammen mit westdeutschen Kollegen in Drogenfällen und Rotlichtmilieu.

Die Ermittlungsarbeit macht aber nur einen Teil des Buches aus - vielleicht noch spannender ist das authentische Portrait der damaligen Zustände, sei es die Wohnungssituation, das Gesundheitswesen oder andere Aspekte der Lebensverhältnisse. Die Unterschiede im Osten und Westen werden anschaulich vor Augen geführt, sodass man fast das Gefühl hat, eine Zeitreise zu machen.

Ein sehr gut geschriebenes und recherchiertes Buch, das viel mehr als ein reiner Krimi ist - Daumen hoch!