Verschmelzung von Historie und Krimi

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maddykay Avatar

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Der historische k.und k. Krimi von Christine Neumeyer „im Schatten des Thronfolgers“ entführt uns in das Jahr 1909. Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch begeben sich auf dem Schloss Anstetten auf die Spuren eines Mörders. Im Gegensatz zu modernen Krimis laufen hier die Ermittlungen anders ab. Sehr beleben geschrieben. Der österreichische Dialekt, der stellenweise immer wieder eingebaut wird, finde ich sehr charmant und unterstreicht so immer wieder die Kulisse und man fühlt sich den Figuren sehr nah. Die beiden Ermittler sind sehr authentische Charaktere, die jedoch verschiedene Welten verkörpern. Pospischil sehr für die alte kaiserliche Zeit und Frisch (wie sein Name es fast herleiten lässt) hingegen für die moderne. Gut gewähltes Duo für diesen Krimi. Immer wieder kommen spannende und völlig unerwartete Wendungen vor. Jedoch gerät an einigen Stellen der eigentliche Mord/Morde und Ermittlungen in den Hintergrund, die die Autorin sehr intensiv die vorherrschende Zeit bearbeitet. Einzelne Berufsgruppen und die Schwierigkeiten, die davon ausgehen, werden intensiv durchgesprochen. Dies führt teilweise immer wieder zu Spannungsverlust. Der Schreibstil der Autorin ist dem historischen Hintergrund perfekt angepasst. Ich habe mich direkt an diesen Ort und auch in diese Zeit zurückversetzt gefühlt. Das Cover an sich finde ich schlecht gewählt, es erinnert er an einen Klostergang. Lediglich die düstere Stimmung eines Krimis spielt sich darin wieder. Der Einband des Buches hat mich gar nicht überzeugt. Er kam mir wie mehrere Pappschichten vor.
Mein persönliches Fazit:
Dieser Krimi ist teilweise sehr langatmig, weshalb ich einen Stern abziehe. Was eindeutig für diesen Krimi spricht: man wird von der ersten Seite zu einer Zeitreise mitgenommen.