Das große Krabbeln - ein Highlight!

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Jasmin Schreiber ist nicht nur Schriftstellerin, Illustratorin und Naturfotografin, sondern auch Biologin, und das mit Leib und Seele. Bereits seit der Kindheit gilt ihre besondere Vorliebe und Aufmerksamkeit allen Arten von Krabbeltieren, denen sie nun auch ihr neuestes Buch „Im Schatten von Giganten“ gewidmet hat. Sie lädt den Leser ein, mit ihr die spannende Welt von meist verborgenen Insekten und ungesehenen Mikroorganismen zu entdecken.

Warum auch immer, aber auch ich mag Insekten. Empfinde sie in keinster Weise als ekelig, sondern mag es, sie bei ihren Aktivitäten zu beobachten und ihre Vielfältigkeit zu bestaunen. Irgendwann bin ich in einer Talkshow dann über Jasmin Schreiber gestolpert, wie sie mit großer Leidenschaft über ihre Vorliebe für Insekten sprach. Ich fand sie nicht nur auf Anhieb sympathisch, sondern auch in ihrer Begeisterung so mitreißend, dass ich mir daraufhin gleich ihre ersten beiden Bücher zulegen musste. Genau diese Begeisterung ist auch in diesem Buch auf jeder Seite spür- und lesbar! Die Autorin berichtet zwar mit Fachausdrücken, jedoch leicht verständlich und zudem authentisch, von ihren eigenen Erfahrungen, Vorlieben und eben Entdeckungen, die sie in insgesamt 8 Lebensbereiche aufteilt. Neben Leben unter Steinen oder Leben im Totholz findet sich ebenso Leben in speziellen Mikrohabitaten, zudem ist alles mit schönen, großformatigen Fotos versehen. Gerade die Kapitel in denen es um Moose und Flechten ging, fand ich absolut spannend. Es handelt sich hier also nicht um ein reines, starr Insekten beschreibendes Sachbuch - das vermutlich sowieso nur die Wenigsten zur Hand nehmen würden - sondern vielmehr um ein Buch, das Lust zum rausgehen und forschen machen soll. Das für Kleinstlebewesen begeistern und gleichzeitig sensibilisieren und gleichzeitig aufzeigen soll, wie gigantisch und ausgeklügelt unsere Natur schon im allerkleinsten ist. Und genau das, ist der Autorin wieder einmal hervorragend gelungen!

Um alles unter einen Hut bzw. Buchdeckel zu bringen, konnte natürlich nicht auf jedes einzelne Lebewesen genauer eingegangen werden (das hätte den Rahmen wohl mehr als nur einfach gesprengt). Darum geht es meiner Meinung nach in diesem Buch auch gar nicht und dafür gibt es heutzutage ja zum Glück, bei weitergehendem Interesse, ja auch Google ;-)

Fazit: Für mich ein absolutes Jahreshighlight! Ich habe auf unterhaltsame und dennoch authentische Art und Weise wieder einiges dazugelernt und mich von Frau Schreiber mitreißen und begeistern lassen. Sicherlich werde ich beim nächsten Gassigang auch den ein oder anderen Stein oder Totholzast heben und mir die Zeit nehmen, richtig hinzuschauen, was für viele sicherlich auch eine lohnenswerte Achtsamkeitsübung wäre!