Verzaubernde Einblicke in die Welt der Winzlinge

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anettes13 Avatar

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Jasmin Schreibers Bildband "Im Schatten von Giganten" lädt uns ein in die Welt der Winzlinge. Gemeinsam mit ihr halten wir inne und spähen mit einer Lupe - oder besser gesagt: der Makrolinse ihrer Kamera - in Welten, die nur ein Hinunterbeugen, ein Innehalten von unserem Alltag entfernt sind. Sie schenkt uns einen Blick aus ihren Augen.

Der warme und originelle Erzählton der Biologin zieht mich in einen Bann, in dem ich begeistert den Erklärungen lausche. Diese versorgen mich ein ums andere Mal mit faszinierenden Erkenntnissen. Ihr pures Interesse ist in jedem Bild, jeder Formulierung spürbar. Sie nimmt uns mit in ihr Herzensthema und je mehr wir von ihr lernen, desto mehr können wir ihre Leidenschaft nachvollziehen.

Wusstet Ihr schon, dass Ameisen vorbildlich Krisen managen, dass Ohrwürmer liebevolle Mütter sind und das Flechten als Indikatoren von Umweltverschmutzung dienen? Schreiber schwärmt über den Lebensraum Totholzinsel, die Jagdfähigkeit von Libellen und erzählt, dass Mistkäfer nach den Sternen navigieren.

Das Buch macht auch vor schwierigen Themen nicht halt, tote Körper sind eben auch "nur" Mikrohabitate, ebenso wie Kot. Im Kreislauf des Lebens findet sie für uns Faszinierendes wie Tröstliches.

Ist das hässlich oder einfach anders? In Schreibers Welt gibt es nichts Hässliches. Ihre Lieblingstiere sind Asseln, Schnecken und Käfer und es gelingt ihr, den liebevollen Blick mit der Kamera einzufangen.

In den magischen Bildern des Fotobandes offenbart sich der Zauber des Unterschätzten. Ich tauche aus der Wunderwelt dieses Buches auf und habe einen neuen Blick dazugewonnen, der mich bereichert und für die Vielfalt des Lebens um mich herum begeistert.