Ernsthaft und humorvoll, ohne lange nachzuwirken

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bedard Avatar

Von

Lea Streisands autobiographischer Roman erzählt in flüssigem, leicht lesbarem Stil eigentlich zwei Geschichten:
Die der knapp 30jährigen Autorin, die eine niederschmetternde Krebsdiagnose erhält und sich einer extrem belastenden Therapie unterzieht. Und die ihrer verstorbenen Großmutter , mit deren Lebensgeschichte sich Lea Streisand während ihrer Krankheit intensiv befasst und deren Lebensgeschichte sie aufzuschreiben beginnt.
Trotz des ernsthaften Themas ist der Roman durchaus humorvoll, besonders wenn Lea Streisand Szenen aus der gemeinsamen Zeit mit der unkonventionellen Großmutter beschreibt. Sie war eine Frau, die das Leben genossen hat und deren Moralvorstellungen ihrer Zeit weit voraus waren. Erst nach ihrem Tod findet Lea in ihrer Hinterlassenschaft Fotos, Tagebücher und Briefe, die Zeugnis des nicht ganz alltäglichen Lebens dieser Frau ablegen.
Ernsthaft sind natürlich die Passagen, in denen die Autorin von ihrer Krankheit erzählt. Dabei machen besonders die Stellen betroffen, in denen sie die Bürokratie und materiellen Ängste beschreibt, die mit ihrer Arbeitsunfähigkeit einhergehen. Beeindruckt hat mich ebenfalls, wie sie ihre zunehmende Isolierung beschreibt.
Trotzdem konnte mich dieses Buch nicht ganz überzeugen. Zu groß sind die Sprünge zwischen den beiden Geschichten, keine davon konnte mich gänzlich in ihren Bann ziehen. Ein Buch, das ich zwar gerne gelesen habe, das mir aber langfristig wohl nicht im Gedächtnis bleiben wird.