Familienbande

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regenprinz Avatar

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Der Roman "Im Sommer wieder Fahrrad" ist ein Buch, das ich gerne gelesen habe - es ist mehr als eine Familiengeschichte, aber auch mehr als die Geschichte einer lebensbedrohlichen Krankheit.
Die Autorin verknüpft die angstvolle Zeit ihrer Krebserkrankung mit dem Leben ihrer verstorbenen Großmutter, der Schauspielerin und Regieassistentin Ellis, die Lea nicht nur einen Koffer voller Dokumente, Fotos, Drehbücher etc. hinterlassen hat, sondern auch viele wunderbare Erinnerungen. Die Art, in der Lea von Mütterchen erzählt, macht Spaß zu lesen und zeigt eine besondere Frau, die nicht erst im Alter ihren Eigensinn beweist und voller Mut ihren ganz persönlichen Weg geht. Ja, ich denke, sie hat es verdient, dass sie der Welt in Erinnerung bleibt, auch wenn sie im Beruf nie zu den großen Berühmtheiten ihrer Zeit aufstieg.
Lea selbst beeindruckte mich durch ihre Offenheit. Mit ihrem Handicap geht sie gelassen um, doch das Schicksal hat noch Härteres in petto. Eindrücklich gelingt es ihr, vor allem die Todesangst zu vermitteln, die sie verspürte. Doch trotz der schlimmen Krankheit schimmert häufig ihr Humor durch, der dem Buch eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Manche Abschnitte oder herausragende Sätze werden mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben, z.B. jener, dass man bis zum Schluss leben kann.
Insgesamt ein Buch, das authentisch und literarisch zugleich wirkt, und mich stellenweise wirklich berührt hat.