Positive Seiten eines schlimmen Erlebnisses

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meldsebjon Avatar

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Wenn man ganz plötzlich von einer manchmal tödlichen Krankheit heimgesucht wird, wird alles ganz schnell anders. Man kann sich in sein Schneckenhaus verkriechen und mehr oder weniger still vor sich hin leiden. Dem ist Lea eigentlich gar nicht so abgeneigt, als sie von ihrem - durchaus heilbaren - Lungenkrebs erfährt. So ganz gesund war sie nie, hat aber um das verkürzte Bein nie viel gegeben, sondern sich lieber arrangiert, indem sie weniger gelaufen, dafür aber mehr Fahrrad gefahren ist. Soweit ist sie also ganz pragmatisch. Aber jetzt, mit der Diagnose, hat sie einfach nur Angst. Ist es wirklich nur die Angst vor der Krankheit oder steckt mehr dahinter?
Wenn sie sich ablenken möchte, vergräbt sie sich in ihre Erinnerungen an ihre Großmutter, durchforstet deren hinterlassenen Unterlagen und gewinnt so eine Menge neue Erkenntnisse. Über die Großmutter, die sie wohl gar nicht so gut kannte, wie sie dachte und auch über sich selbst, deren Leben im Vergleich zu dem ihrer Großmutter beinahe ereignislos verlaufen ist.
Ein richtig gut geschriebener und gut zu lesender Roman liegt hier vor. Sicher nicht immer ganz positiv, aber wann ist eine solche Krankheit denn schon positiv?
Man kann beim Lesen nur gewinnen, wenn man sich in die Lage dieser zwei starken Frauen hineinversetzt!