Wenig Kosmos, viel Wissenschaft und eine gehörige Portion Amerika
“Im Spiegel des Kosmos” ist das neuste Werk des Astrophysikers Neil deGrasse Tyson. “So tiefsinnig, verständlich und witzig wurde Kosmologie seit Stephen Hawking nicht mehr erzählt”, wirbt der Klappentext. Und es wird eine kosmische Perspektive auf die Probleme der Menschheit versprochen; dass deGrasse Tyson dadurch gelungen sei, Lösungen für globale Konflikte zu finden und brillante Lösungen abzuleiten. Und entsprechend hoch waren meine Erwartungen und meine Vorfreude. Entsprechend gross auch die Enttäuschung.
Ja, der Kosmos bekommt seine Auftritte. Vor allem am Anfang. Da darf er - und alles was er beinhaltet und wir von unserer Erde aus sehen - als Beispiel für das Wahre und Schöne herhalten. DeGrasse Tyson beschreibt auch wie es war, als die Menschen sich das erste Mal von der Erde losgelöst haben und dem Kosmos entgegen gestrebt sind, erzählt von den Kosmonauten, den ersten Reisen zum Mond, den Bildern, welche von Sonden zur Erde geschickt wurden. Und was diese Bilder und Errungenschaften in der Welt und in den Köpfen der Menschen ausgelöst haben. Oder ausgelöst haben könnten. Von der Technologie, die zum Wohle der Menschheit durch diese Aktionen abgefallen ist. Und von Aliens und wie er sich vorstellt, dass sie unsere Erde, uns Menschen und unser Verhalten beurteilen würden, kämen sie auf Besuch.
Was ich damit sagen möchte: In diesem Buch geht es nicht in erster Linie um eine kosmische Perspektive. Sie ist höchstens Hintergrundmusik und wird hin und wieder in Form eines Alienblicks herangezogen, um gewisse Punkte zu unterstreichen. Möglicherweise auch in dem Bemühen, Witz und Satire in die Sache zu bringen. Grundsätzlich aber scheint das Ziel des Buches zu sein, den Leser:innen eine wissenschaftliche Perspektive auf die Welt und die grossen Debatten der Menschheit zu eröffnen. Eine noble Absicht, die auch bitter nötig ist! Es gelingt dem Autor schliesslich auch, die grundlegenden wissenschaftlichen Vorgehensweisen faktenbasierter Analyse zu vermitteln und auf einige Brennpunkte anzuwenden. Angefüllt ist das Buch aber vor allem mit Beispielen und Anekdoten, bei deren Wahl es deGrasse Tyson erstaunlich wenig gelingt, über den amerikanischen Tellerrand hinauszublicken. Diese scheinbar willkürlich gewählten Geschichten und Schlaglichter sind teilweise erhellend, teilweise aber auch gefühlt ohne Richtung und Ziel. Und ich musste mehr als einmal nachschauen, wie denn die Kapitelüberschrift hielt, also um was es hier eigentlich gehen soll.
“Im Spiegel des Kosmos” war für mich einigermassen interessant zu lesen, obwohl ich den Humor des Autors nur sehr begrenzt teilen kann. Das Werk mit Hawking oder den Inhalt gar mit Galileo zu vergleichen, finde ich aber eine ziemliche Anmassung.
Besten Dank an den Verlag Klett-Cotta und das Team von Vorablesen für das Rezensionsexemplar!
Ja, der Kosmos bekommt seine Auftritte. Vor allem am Anfang. Da darf er - und alles was er beinhaltet und wir von unserer Erde aus sehen - als Beispiel für das Wahre und Schöne herhalten. DeGrasse Tyson beschreibt auch wie es war, als die Menschen sich das erste Mal von der Erde losgelöst haben und dem Kosmos entgegen gestrebt sind, erzählt von den Kosmonauten, den ersten Reisen zum Mond, den Bildern, welche von Sonden zur Erde geschickt wurden. Und was diese Bilder und Errungenschaften in der Welt und in den Köpfen der Menschen ausgelöst haben. Oder ausgelöst haben könnten. Von der Technologie, die zum Wohle der Menschheit durch diese Aktionen abgefallen ist. Und von Aliens und wie er sich vorstellt, dass sie unsere Erde, uns Menschen und unser Verhalten beurteilen würden, kämen sie auf Besuch.
Was ich damit sagen möchte: In diesem Buch geht es nicht in erster Linie um eine kosmische Perspektive. Sie ist höchstens Hintergrundmusik und wird hin und wieder in Form eines Alienblicks herangezogen, um gewisse Punkte zu unterstreichen. Möglicherweise auch in dem Bemühen, Witz und Satire in die Sache zu bringen. Grundsätzlich aber scheint das Ziel des Buches zu sein, den Leser:innen eine wissenschaftliche Perspektive auf die Welt und die grossen Debatten der Menschheit zu eröffnen. Eine noble Absicht, die auch bitter nötig ist! Es gelingt dem Autor schliesslich auch, die grundlegenden wissenschaftlichen Vorgehensweisen faktenbasierter Analyse zu vermitteln und auf einige Brennpunkte anzuwenden. Angefüllt ist das Buch aber vor allem mit Beispielen und Anekdoten, bei deren Wahl es deGrasse Tyson erstaunlich wenig gelingt, über den amerikanischen Tellerrand hinauszublicken. Diese scheinbar willkürlich gewählten Geschichten und Schlaglichter sind teilweise erhellend, teilweise aber auch gefühlt ohne Richtung und Ziel. Und ich musste mehr als einmal nachschauen, wie denn die Kapitelüberschrift hielt, also um was es hier eigentlich gehen soll.
“Im Spiegel des Kosmos” war für mich einigermassen interessant zu lesen, obwohl ich den Humor des Autors nur sehr begrenzt teilen kann. Das Werk mit Hawking oder den Inhalt gar mit Galileo zu vergleichen, finde ich aber eine ziemliche Anmassung.
Besten Dank an den Verlag Klett-Cotta und das Team von Vorablesen für das Rezensionsexemplar!