Australien-Saga

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Nach „Das Lied der roten Erde“ ist dies der zweite Teil der Australien-Saga von Inez Corbi. Auch Nichtkenner des ersten Teils können diesen Band unbedenklich lesen, da die Autorin sehr geschickt etwas aus der Vorgeschichte einfließen lässt, so dass man nicht das Gefühl hat, es fehlen beim Lesen Informationen.

Die junge Irin Moira wurde von ihren Eltern mit einem wesentlich älteren Mann, dem Arzt McIntyre, der in Australien arbeitet, verheiratet. Die Ehe verlief nicht gut und als sie den ehemaligen Sträfling Duncan kennenlernte, verließ Moira ihren Mann. Sie hat alles aufgegeben, um bei ihrem Geliebten zu leben, von dem sie ein Kind erwartet. Moira lässt sich nicht entmutigen, trotz der Armut und den schwierigen Lebensumständen. Ihr Glück konnte nicht größer sein, als der kleine Joey geboren wurde. Doch dann trat das Unfassbare ein. Als Duncan nicht zu Hause war, kam ihr Noch-Ehemann Dr. McIntyre gemeinsam mit dem Reverend Marsden. Sie forderten das Baby, da das Kind während der noch bestehenden Ehe geboren wurde und nach dem Recht galt somit Dr. McInyre als gesetzlicher Vater. Moira konnte sich gegen die Übermacht nicht wehren. Gemeinsam kämpfen nun Moira und Duncan um ihren Sohn zurück zu bekommen.

Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Protagonisten sind sehr liebevoll beschrieben und wirken auf mich sehr sympathisch. Sehr realitätsnah schildert Inez Corbi die Hürden, die Moira und Duncan überwinden müssen. Neben der gesellschaftlichen Ächtung müssen sie auch noch mit unterschiedlichen Konfessionen klar kommen. Moira zeigt sich als starke Frau, die sich den gesellschaftlichen Zwängen nicht unterordnen will und für ihre kleine Familie kämpft. Eingebettet ist die außereheliche Liebesbeziehung zwischen Moira und Duncan in die Lebensumstände der Eingeborenen und der weißen Siedler der damaligen Zeit.

Ansprechend fand ich am Anfang des Buches die kleine Landkarte und am Ende die Zeittafel, die die fiktiven und historischen Ereignisse verbindet. Obwohl mir das Cover gefiel, störte mich doch, dass das dargestellte Paar Kleidung trägt, die ich mehr den Jahren 1940/1950 zu ordnen würde und nicht ins Jahr 1801 passt.

Das Buch war eine angenehm leichte Lektüre, ich konnte Eintauchen in einen anderen Kontinent und in eine andere Zeit.