Ein Liebe, die allem standhält

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sikal Avatar

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„Im Tal des wilden Eukalyptus“ ist der zweite Band der Australien-Sage rund um die Protagonistin Moira und ihre Geschichte zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Moira lebt – von ihrem Ehemann getrennt – zusammen mit dem ehemaligen Sträfling Duncan in ärmlichen Verhältnissen. Der gemeinsame Sohn Joey, den Moira unter schwerster Anstrengung zur Welt bringt, macht ihr Glück perfekt. Doch die Lebensbedingungen sind schwierig. Ebenso kompliziert die Verbindung der beiden zu den Ureinwohnern ihr Leben, immer wieder geraten sie so in Schwierigkeiten, die so weit gehen, dass Duncan fliehen muss. In der Zwischenzeit muss auch Moira einen schweren Schlag einstecken, so erhebt ihr Ehemann Anspruch auf Moiras Sohn Joey. Moira lässt nichts unversucht, um ihr Kind – ihr ein und alles – zurück zu bekommen, doch das Recht ist auf der Seite ihres Mannes.
Der Schreibstil der Autorin hat mich rasch in seinen Bann gezogen. Die Geschichte ist faszinierend, man fiebert mit der Protagonistin mit und versteht natürlich die Gefühle einer Mutter, die ohne viel Nachdenken zur Kämpfernatur wird. Die Charaktere erscheinen äußerst authentisch für die damalige Zeit: So gibt es Moira, die von den meisten geschnitten wird, seit sie mit Duncan liiert ist. Duncan geht für Moira durchs Feuer, er würde alles für seine kleine Familie tun. Besonders gut herausgearbeitet war Moiras Ehemann Alistair, der einerseits unter schwierigen Bedingungen als Arzt praktizieren muss und dessen Selbst ebenso gespalten ist wie so manches Bein, das es zu behandeln gilt. Die Kämpfe der Siedler mit den Ureinwohnern wurden sehr glaubhaft beschrieben. Mit dem heutigen Bild, das wir von Australien haben, hat die Geschichte natürlich wenig zu tun – Abenteuer oder Reisefeeling stehen nicht zur Debatte. Das Leben der Siedler wird mit dem ganzen geleisteten Luxus beschrieben, während der Rest der Bevölkerung mit harter Arbeit, Gefahr und auch Demütigung konfrontiert ist. Die Liebesgeschichte der Protagonistin Moira ist in kein romantisches Geplänkel verpackt, sondern zeugt von tiefem ehrlichen Gefühl.
Fazit: Auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes, schafft es die Autorin mühelos, den Leser einzuladen mit Moira und Duncan mitzufiebern. Für jemanden, der gerne Bücher über die „gute, alte Zeit“ liest und sich mitreißen lässt von einer Liebe, die auch Opfer bringen muss, um bestehen zu können, sehr zu empfehlen.
5 Sterne