Schwerer Start ins neue Leben

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anni1609 Avatar

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Inhalt:
Die junge Irin Moira lebt mittlerweile mit ihrem Geliebten, dem ehemaligen Sträfling Duncan, in einer kleinen Hütte, mitten in der Wildnis von Neuholland. Leider ist sie weiterhin noch verheiratet mit dem wesentlich älterem Arzt, Dr. McIntyre.
Das einfache Leben ist Moira noch nicht gewohnt. Sie muss alleine kochen, die Hütte in Stand halten und auch bei Feldarbeiten behilflich sein.
Ihr Glück scheint ungetrübt, kann sie doch mit Duncan zusammen leben. Außerdem erwartet sie ein Kind von Duncan und der Gedanke an eine eigene, kleine Familie ist für sie großartig.
Leider wird das Leben von Moira getrübt, nachdem Dr. McIntyre kurz nach der Geburt ihren Sohn einfordert, da er rechtlich ihm zusteht. Im Sinne des Gesetzes sei er der Vater. Zu allem Übel muss sich Moira durch diese harte Phase ihres Lebens alleine durchschlagen, da Duncan von einem auf den anderen Tag verschwunden bleibt.

Beurteilung:
Die Autorin, Inez Corbi, schreibt wirklich wahnsinnig authentisch und bildhaft. Der Leser befindet sich von der ersten Zeile des Buches an, in Australien im Jahr 1801 und fiebert mit den sehr sympathisch gezeichneten Protagonisten mit.
Die Autorin stellt als Hauptfiguren vor allem Moira McIntyre, ehemalige Gattin von Dr. Alistair McIntyre, ihren „Noch“-Ehemann, Dr. McIntyre und den ehemaligen Sträfling Duncan O`Sullivan in den Vordergrund. Die Haupthandlung spielt sich um diese drei Personen ab. Je nach aktuellem Geschehen, gesellen sich weitere Personen, die als Widersacher oder Gönner auftreten gönnen, um dieses Dreier-Pärchen.
Die Handlung wird stets aus der dritten Person wiedergegeben, wobei die Erzählperspektiven stets wechseln. Die Autorin beschreibt das Geschehene aus verschiedenen Blickwinkeln, was dem Leser nähere und tiefere Einblicke in das Empfinden der verschiedensten Handlungspersonen ermöglicht. Dabei werden auch nicht die vom Leser identifizierten „Schurken“ ausgelassen.
Der Leser sympathisiert sehr schnell mit dem jungen Paar, Moira und Duncan, und versucht selbst die Widersachen von diesen Beiden fernzuhalten. Besonders gefallen hat mir die mutige Art der Protagonistin Moira. Sie schreckt vor nichts zurück, nimmt jeden Kampf auf, auch wenn er noch so hoffnungslos ist. Und zu guter Letzt verliert sie nie die Hoffnung. Aber auch die Gegenseite ist von der Autorin detailliert dargestellt und rundet die Handlung ab, bzw. ist erforderlich um den gesamten Blick haben zu können.
Gelungen erscheint mir ebenso die Darstellung der verschiedenen Lebensweisen der Eingeborenen und der Siedler aus England und Irland. Die Autorin arbeitet sehr schön die damit einhergehenden Problematiken heraus. Zudem beschreibt sie die stete Entwicklung des damaligen Neuhollands hin zum jetzigen Australien.
Die Schreibweise der Autorin ist nicht hochgestochen, sondern sehr gut und leicht lesbar. Der Leser kann das Buch flüssig lesen. Die Autorin verwendet kaum schwierige Fachbegriffe oder anderweitige störende Stilmittel.
Die Handlung ist chronologisch aufgebaut und spielt in der Gegenwart. Zeitliche Sprünge sind nicht enthalten.
Besonders gefallen hat mir die Tatsache, dass auch der Leser, der den ersten Band nicht gelesen hat – wie es bei mir der Fall war – leicht in die Handlung einsteigen konnte. Die Autorin hat alle, für das Verstehen notwendige, Informationen in diesem zweiten Band geschickt in die Handlung mit eingebaut.
Das Buch erscheint sehr gut recherchiert, was von der Autorin zusätzlich am Ende des Buches durch eine Zeittafel und weitere abschließende Informationen bestätigt wurde.
Während der Handlung kommt es häufiger zu überraschenden Wendungen, die nicht alle vorhersehbar sind für den Leser. Damit hält die Autorin die Spannung für den Leser stets aufrecht.
Die Handlung, die in diesem Roman von Bedeutung war, ist am Ende des Buches abgeschlossen. Für den Leser bleiben aktuell keine Fragen offen. Natürlich bleibt es der Autorin aber auch offen, eine Fortsetzung, mit einer erneuten Handlung zu schreiben, was ich auch sehr hoffe.
Ich denke, dass dieser Roman eher etwas für Frauen ist. Er ist sehr gefühlvoll und einfühlsam geschrieben. Meiner Meinung zählt er eher zur leichteren Unterhaltsliteratur.

Fazit:
„Im Tal des wilden Eukalyptus“ von Inez Corbi hat mich wirklich überzeugt. Der Roman hat mich während des Lesens stets in das Australien im Jahr 1801 entführt und mich die Handlung hautnah miterleben lassen. Das Lesen hat mir wahnsinnig viel Freude bereitet und der Roman hat mich wirklich gefesselt.
Von mir erhält das Buch somit eine absolute Leseempfehlung!