Trotz einiger Schwächen sehr empfehlenswert!

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Inez Corbi entführt uns in ihrem Roman in die Welt von Duncan und Moira, die als irische Auswanderer in der Sträflingskolonie Australien leben. In diesem zweiten Teil der Australien-Sage müssen die beiden viele Hürden überwinden um ihr gemeinsames Leben weiter gestalten zu können.

Ich persönlich bin großer Fan von solchen historischen Geschichten. Nachdem mich Sarah Larks Neuseelandtriologie vor kurzem sehr begeistert hat, war ich auf das Werk von Inez Corbi sehr gespannt. Leider muss ich sagen, dass im Vergleich Inez Corbi meiner Meinung nach etwas schlechter abschneidet. Zwar gefällt mir die bildhafte Sprache sehr gut und ich kann mich sehr gut in die Situation hinein versetzen, dennoch hat das Buch leider kleine Schwächen. Zunächst passiert auf den knapp 300 Seiten sehr viel, ich hätte mir gewünscht, dass einige Situationen noch stärker ausgearbeitet werden. Besonders am Ende hätte ich mir eine etwas ausführlichere Beschreibung gewünscht. Durch die Schnelligkeit des Erzähltempos bleiben auch einige Figuren etwas blass. Das könnte aber auch durchaus dran liegen, dass es sich hier um den zweiten Teil der Saga handelt und mir der Erste unbekannt ist. Grundsätzlich versteht man schon alle Personen(konstellationen) und die Geschichte, mein Kritikpunkt liegt in der grundsätzlichen Schnelligkeit. Ansonsten muss ich sagen, dass mir das Setting Australien nicht ganz so gut liegt. Es ist eine wesentlich „aggressivere“ Grundstimmung als zum Beispiel bei der Neuseelandtriologie, das liegt wohl auch mit daran, dass Australien eine Sträflingskolonie war. Allerdings hätte auch dem Land eine ausführlichere Beschreibung nicht geschadet. Auch hier ging mir alles ein wenig zu schnell. Zwar spielten die Eingeborenen auch eine Rolle, aber wirklich viel konnte man von ihrem Bräuchen und Lebensweisen nicht erfahren.
Nachdem ich jetzt doch recht viel kritisiert habe muss ich sagen, dass es sich hierbei wirklich nur um kleine Schwächen handelt, die dem Lesedgenuß nicht stark geschadet haben. Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt, deshalb gibt es auch vier Sterne und eine klare Leseempfehlung für entspannte Stunden. Der Autorin möchte ich allerdings mit auf den Weg geben, dass sie sich gerne trauen darf etwas ausführlicher zu schreiben. Die Geschichte hätte locker, ohne unnötige Längen, auch 500 Seiten gefüllt. Auf mehr Seiten gibt man auch dem Leser die Chance, eher in die Geschichte einzutauchen.