Gelungener Auftakt

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laberladen Avatar

Von

 

Die Psychologin Alice Quentin kämpft mit ihren eigenen Ängsten, den Ausrastern des psychisch kranken Bruders Will, ist eine fähige Psychiaterin und Beraterin der Polizei und bietet der quirligen Freundin Lola auch noch einen vorübergehenden Unterschlupf. Diese Mischung aus phobien-geplagtem Wesen, selbstbewusster Ärztin und großzügiger Freundin hört sich vielleicht ein bisschen unausgegoren an, aber dieser Charakter ist in sich schlüssig und kommt so sympathisch rüber, dass man sie mit ihren Stärken und Schwächen schnell ins Herz schließt.

 

Das ist auch wichtig, damit einem das Buch gefällt, denn die Person Alice ist hier eindeutig der Schwerpunkt der Erzählung. Ermittlungsarbeit gibt es kaum, da sie als beratende Psychiaterin damit auch wenig zu tun hat und ihre Verwicklungen zunehmend persönlicher Natur werden, denn sie hat die Opfer gefunden oder sogar flüchtig gekannt. Das Privatleben von Alice wird ausführlich erzählt, aber die Art und Weise, wie das passiert, hat mir gefallen und mich gut unterhalten. Es gab genug Spannung, dass ich gerne dran bleiben wollte und der direkte, nicht zu ausschweifende Schreibstil, der typisch ist für Krimis und Thriller, hat seinen Teil dazu beigetragen. Am Ende war ich von der letzten Wendung und Auflösung überrascht.

 

Wieder mal der Auftakt zu einer Reihe, die mich interessiert.