Jack -the Ripper

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bücherkarin Avatar

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"Jack the Ripper" - noch eine Neuauflage?
aber leider keine besonders spannende. Denn trotz des gelungenen Covers hält das Buch nicht, was der Klappentext verspricht - und von einem Thriller ist es wohl auch weit entfernt.

Inhalt: Die Psychologin Dr. Alice Quentin hatte eine schwere Kindheit. Wenn der Vater betrunken heimkam, schlug er wild auf seine Frau und seine Tochter ein, ihr Bruder Will mußte dabei zuschauen. Da Alice sich damals oft unter der Treppe versteckte, hat sie heute panische Angst vor engen Räumen, nur beim stundenlangen Laufen durch London fühlt sie sich richtig wohl. Ihr Vater ist tot, ihre Mutter eine äußerst beherrschte ältere Dame, die nie Gefühle zeigt. Ihr Bruder Will war erst beruflich im Finanzwesen weit aufgestiegen, aber seit 8 Jahren hat er große psychische Probleme ist drogenabhängig, war auch schon im Gefängnis und lebt in seinem alten Van. Auch Alice scheut zu große menschliche Nähe, so hat sie bis jetzt jedem Mann den Laufpass gegeben, sobald es etwas Ernste zu werden drohte.

Ray und Marie Benson sind vor Jahren als bestialisch mordendes Ehepaar verhaftet worden. sie betrieben ein Mädchen-Wohnheim, ihre Opfer sperrten sie in Kisten, ließen sie dort langsam verhungern und ritzten ihnen unzählige Kreuze in die Haut. Ray Benson ist tot, Marie, mittlerweile erblindet, noch im Gefängnis. Ein ehemaliger Nachbar, Morris Cley, der bei den Bensons verkehrte, verbüßt ebenfalls eine Haftstrafe, weil er eine Prostituierte ermordet haben soll. Aber aus Mangel an Beweisen muß er jetzt wieder entlassen werden. Und die Polizei bittet Alice um ein psychologisches Gutachten, ob er unter Bewachung gestellt werden muß, doch Alice stuft ihn als ungefährlich ein.
Kurz nach seiner Entlassung beginnen jedoch erneut Mädchenmorde, die eindeutig die Handschrift der Bensons tragen. Es hat sich ein Nachahmer gefunden, der Kenntnisse über Details hat, die der Öffentlichkeit nie bekannt geworden sind. Und immer steht Alice mit diesen Morden in Verbindung, sie entdeckt die Leichen auf einem alten Protituierten-Friedhof und neben dem Van ihres Bruders, spricht mit einer Prostituierten, kurz bevor diese verschwindet und später ebenfalls ermordet aufgefunden wird, auch ihre Freundin Lola verschwindet spurlos. Alice selbst erhält anonyme Drohbriefe.
Durch ihre enge Zusammenarbeit mit der Polizei kommt sie DS Ben Alvarez näher und schließlich knistert es gewaltig zwischen beiden. Ihm zuliebe spricht sie auch mit Marie Benson im Gefängnis, doch die Psychologin hört weder richtig zu, noch kann sie Marie´s Notizen deuten.
Ist Morris Cley, wenn auch nicht der alleinige Mörder, so doch Mittäter? Auch Alice´s Bruder Will macht sich äußerst verdächtig......

Fazit: Das überraschende Ende ist das einzig spannende am ganzen Buch. Ansonsten ist es langatmig und überhaupt nicht pulsbeschleunigend. Das einzige, was mich aufregte ist Alices naives und teilweise unvernünftiges Verhalten. Wenn sie - wie mehrfach betont - eine der besten Psychologen Englands ist, dann können einem die Patienten in England nur leidtun.
Auch ist der Aufbau teilweise unlogisch, es gibt zu viele Zufälle, Querstränge werden angerissen, aber dann nicht beendet, worunter auch die Darstellung der Charaktere leidet.
Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden, aber ich werde diesen "Thriller" nicht weiterempfehlen.