Psychologenserie

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goch9 Avatar

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Die Psychologin Alice Quentin hat sich mit ihrem Leben arrangiert. Ihre grauenhafte Kindheit hat sie weitgehend unbeschadet überstanden. Geblieben sind ihr Panikattacken und Platzangst, insbesondere in Aufzügen und Menschenmengen. Kompensieren kann sie ihre Ängste durch exzessive Dauerläufe und mit ihrer Arbeit als Psychologin. Bei einem dieser Dauerläufe stolpert sie über die Leiche einer jungen Frau. Bei den Ermittlungen erkennen die Detectivs schnell eine Parallele zu einer Mordserie deren Täter, das Ehepaar Marie und Ray Benson, bereits verurteilt sind. Da die Tatumstände, die nie veröffentlich wurden, gleich sind, suchen die Ermittler im Umfeld des Ehepaares nach einem Nachahmungstäter. Alice, die beobachtend und beratend der Polizei hilft, gerät immer mehr in Fall. Sie erhält Drohungen und wird verfolgt.

Kate Rhodes hat mit Alice Quentin in ihrem ersten Roman eine interessante Figur geschaffen. Sie ist keine Superfrau. Sie muss Tag für Tag mit ihren Ängsten kämpfen. Sie versucht Therapietipps, die sie ihren Patienten ans Herz legt, bei sich selbst anzuwenden mit mehr oder weniger Erfolg. Sie will ihrem Bruder und ihren Patienten helfen und ihr Scheitern macht ihr schwer zu schaffen. Sie hat Bindungsängste und verliebt sich doch. Sie will Kontrolle ausüben und wird doch gelenkt.
Im vorliegendem Fall wird die Spannung vom Prolog an gehalten. Der Thriller entwickelt sich schnell zum Pageturner und jede neue Figur, die in der Geschichte auftaucht, wird vom Leser als potenziellen Täter verdächtigt. Man wird immer wieder abgelenkt oder getäuscht wie auch Alice Quentin, die genau wie ich bis zum Schluss den Falschen verdächtigt. So wie Kate Rhodes diesen Thriller und ihre Hauptfigur aufgebaut hat, kann sie meiner Meinung nach ruhig in Serie gehen. Ich bin schon auf die nächste Folge gespannt.