Tote Frauen in London

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mammutkeks Avatar

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Wunderschöne Beschreibungen von London, der Stadt an der Themse, die das Leben nicht nur der Londoner bestimmt, sondern auch der Psychologin Alice Quentin, sind das, was positiv über den Erstling von Kate Rhodes zu sagen ist. Beschreibungen, die über die Standard-Touristenattraktionen weit hinausgehen - von Southwark und dem Boombereich auf Canary Wharf, die sich Quentin nach der Arbeit erläuft, wenn sie auf ihren langen Joggingtouren den Tag vergessen will.
Ansonsten verspricht der Klappentext unter anderem Spannung, Intelligenz und einen pulsbeschleunigenden Fall - nur leider habe ich davon nichts gelesen. Die Geschichte entwickelt sich in etwa auf Seite 400 spannend, um dann ab Seite 420 (von 445) wieder in den langsamen Stil zu verfallen, der "Im Totengarten" prägt.
Apropros Prägung: Das Cover ist äußerst schick gestaltet, mit erhobener Schrift auf dem hinteren Bereich - und einer ausgestanzten Libelle vorne - die allerdings für mich weder mit dem Titel des Romans noch mit der Geschichte etwas zu tun hat.
Leider strotzt der Roman vor Unlogiken, die Übersetzung wurde wohl auch nicht nochmals korrekturgelesen, die Geschichte an sich ist nicht schlüssig. Und wieder wird mit vielen Worten ganz wenig gesagt. Und warum inzwischen in jedem zweiten Krimi die Protagonisten auch während jeglicher Untersuchung / Verhöre / Obduktion und Co. nur an Sex denken, wird sich mir nie erschließen.
Leider nicht der erhoffte Krimigenuss, sondern ein Buch, das ich nur für die Rezension zuende gelesen habe.