Zwei Liebesgeschichten in einer

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anneteekanne Avatar

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Nach dem Zweiten Weltkrieg herrscht Elend unter der deutschen Bevölkerung. Die amerikanischen Besatzer sind nicht besser als die Russen. Luise Adler, Tochter des Apothekers wird angeheuert, die amerikanische Zeitschrift auszutragen, da sie ein Fahrrad besitzt. Sie wird ein paper girl. Dabei verliebt sie sich in "ihren" Sergeant Joseph Hunter. Aber das ist dem Sergeant eigentlich verboten.
Kurz bevor Joseph zurück in die Staaten muss, verloben sie sich, sodass sie als War Bride die Gelegenheit hat, ihm nach Amerika zu folgen.
Als sie die Chance dazu bekommt, ist nur keiner am Flughafen, der sie abholt und wenn sie nicht bald abgeholt wird, muss sie zurück nach Deutschland. Luise findet noch am Flughafen Freunde fürs Leben.

"Regeln sind nicht dazu da, blind befolgt zu werden, meldete sich der Jurastudent zu Wort. Man muss sie hinterfragen. Das zumindest sollte uns die Geschichte gelehrt haben." (Seite 150)

Elfie sitzt im Flieger nach New York. Sie will ihren Verlobten überraschen. Dieser studiert ein Jahr in Amerika und irgendwie kann sie nicht ohne ihn. Aber schon im Flugzeug bekommt sie Muffensausen (oder Flugangst) und vertraut sich ihrem britischen Sitznachbarn an. Die beiden kommen ins Gespräch und Elfie erzählt Stephen die Lebensgeschichte ihrer Oma Luise.

Charlotte Inden hat einen oder zwei herzerwärmende Geschichten miteinander verwoben. Luises Geschichte geht mir recht nah, da meine Mutter während des Krieges in einem ähnlichen Alter wie Luise war. Elfie hingegen wirkt manchmal ein wenig kopflos, wie ein kleines Kind. Aber ist es nicht das, was wir gerade bei "der Jugend (bis 30)" bemängeln? Die Planlosigkeit, die Impulsivität ohne Abwägung der Konsequenzen? Beide Geschichten werden abwechselnd in kurzen Kapiteln erzählt. Manchmal verliert man sich dabei in der Zeit, aber nach wenigen Sätzen findet man zurück. Denn man möchte doch wissen, wie die Geschichte von Luise ausgeht und wie die Geschichte mit Elfie weitergeht.

Fazit: sehr schöne Geschichte