Tanja Kinkel ist mir seit vielen Jahren ein Begriff. Ich habe schon einige Romane von ihr mit großem Vergnügen gelesen, so zum Beispiel " Die Puppenspieler ", der auch erfolgreich verfilmt wurde. Die Autorin steht für fesselnde, historische Belletristik. Ich schätze an ihr die genaue geschichtliche Recherche, die mich ohne Störgefühl in eine vergangene Epoche eintauchen lässt. Das ist auch in diesem, ihren neuesten Roman so. Man merkt auch ihm die Vorarbeit an, mit Substanz und Hintergrund gut geschrieben. Ich habe viel Interessantes über die Wirren im noch nicht gemeinten Deutschland um 1848 erfahren, insbesondere über Luise Otto, eine faszinierende Figur in den Wirren dieser Zeit. Jedoch fehlt mir die Identifikationsfigur. Die Susanne mit ihrer, zwar erzwungenen, aber dennoch unsympathischen Spionagetätigkeit hat es nicht vermocht, mich zu fesseln. Ein guter, aber emotionsarmer historischer Roman!