Der Kampf um Demokratie - mutige und starke Frauencharaktere

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Die Autorin entführt uns in ihrem neuesten historischen Roman in sehr bewegende, unruhige Zeiten Deutschlands um 1848/49. Die Menschen im deutschen Bund erheben sich gegen Fürsten und Zensur. Aber wo bleiben Rechte für Frauen, die ja die Hälfte der Bevölkerung ausmachen? Wir lernen hier zwei besondere Frauen kennen, die eben auch mehr für ihre Rechte um Demokratie und Selbstbestimmung tun wollen, wenn auch mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Louise Otto stammt aus gutem bürgerlichen Hause, ihre Wissbegier von Kindheit an, durfte im Elternhaus Zeitungen lesen. Sehr ungewöhnlich zur damaligen Zeit für Frauen. Sie setzt sich für die Erfüllung ihrer Träume ein, wird sozialkritische Schriftstellerin, setzt sich für mehr Frauenrechte und Selbstbestimmung ein, gerade auch für Arbeiterinnen in den Fabriken. Dann ist da Susanne Grabasch die aus ärmlichen Verhältnissen stammt und sich mit ihrer Mutter regelrecht durchschlagen muss um überleben zu können. Die Lebenswege der Frauen kreuzen sich. Jede versucht auf ihre eigene Art den Kampf für mehr Rechte zu unterstützen.

Dieser Roman ist kein Buch, dass man mal so nebenher lesen kann, den er ist gespickt mit geballten Wissen, tiefgründiger, umfangreicher Recherche. Viele real existierende Personen dieser Zeit sind Teil der Geschichte, die aktiv in der revolutionären Bewegung waren, inhaftiert wurden bzw auch ihr Leben dafür gelassen haben.

Mir war das dann teilweise zuviel an Input, an Personen und hat meinen Lesefluss ausgebremst, um Informationen zu vertiefen. Aber für Geschichtsinteressierte von unschätzbaren Wert. Ich habe definitiv viel gelernt über diese spannende Zeit deutscher Geschichte. Tiefgründig, ergreifend. Wir haben den mutigen Frauen und Männern viel zu verdanken. Klare Leseempfehlung.