Die Revolution und ihr Scheitern

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Tanja Kinkel gehört zu den interessantesten deutschen Unterhaltungsautorinnen. Sie legt sich nicht auf eine historische Epoche fest, sondern lädt dazu ein, an ihrer Seite in die unterschiedlichsten Zeiten zu reisen und faszinierende Persönlichkeiten kennenzulernen.

Mit diesem historischen Roman entführt die Autorin ins Jahr 1848/1849, als die Menschen im Deutschen Bund gegen die autoritäre Herrschaft der Fürsten und die drückende Zensur revoltieren.

Während Deutschland die Morgendämmerung der Demokratie erlebt, finden in den Wirren der Zeit zwei ungleiche Frauen zueinander:
Die mutige Schriftstellerin und unbeirrbare Demokratin Louise Otto, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit ihren sozialkritischen Schriften für Freiheit und Selbstbestimmung zu kämpfen und die arbeits- und mittellose Susanne Grabasch.

Beide Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein, denn Louise Otto, stammt aus einer wohlhabenden Familie, wollte nie heiraten, sondern schon immer Schriftstellerin werden, während Susanne für sich und ihre Mutter ums nackte Überleben kämpfen muss.

Im Rahmen einer ihrer Recherchen trifft Louise auf Susanne, die in dieser Tuchfabrik arbeitet und von deren Besitzer ausgebeutet wird. Als Susanne sich für eine verletzte Freundin einsetzt, gibt sie Louise, die Hinweise, die diese für ihren Artikel benötigt woraufhin Susanne und ihrer Mutter gekündigt wird. Ihr bleibt nichts anderes überig als sich der Prostitution hinzugeben und lernt einen mystheriösen charismatischen Mann kennen, der sie als Spionin anwirbt. Das von diesem Mann nichts Gutes zu erwarten ist, bleibt Susanne vorerst verborgen. Ihr geht es ums Überleben!
Von nun an mischt Susanne in der Bewegung mit und ausgerechnet sie und Luoise kommen sich näher. Ihre Spionagetätigkeit führt sie zu der Frauenrechtlerin Amelie Struwe, doch bald verbindet die beiden Frauen ein enger Umgang miteinander.

Die fiktive Susanne ist interessant und als mutiger Charakter gut ausgearbeitet, obwohl ich oft nicht so recht wusste, auf welcher Seite sie steht. Ihre ständigen Reisen haben wohl dazu beigetragen. Schön fand ich, wie eindrücklich Louise und Amalie, die beiden historischen Persönlichkeiten, dargestellt wurden.
Schon alleine wegen der vielen historischen Persönlichkeiten, hätte ich mir hier ein Personenregister, recht gut gefallen.

Fazit:
Von der Autorin habe ich schon einige Bücher gelesen und finde ihr Talent, historische Fakten gut recherchiert mit fiktiven Handlungen auf eine leichte Art zu vermitteln, ausgesprochen angenehm. In diesem Roman „Im Wind der Freiheit“ wird der geschichtliche Hintergrund zwar anschaulich dargestellt aber irgendwie fehlte mir etwas mehr Tiefe in der ganzen Handlung.
Von mir 4 Sterne!