"Wo sie das Volk meinen, da zählen die Frauen nicht mit."

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honeymilky Avatar

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Das Cover des Buches finde ich eindrucksvoll und ansprechend. Allerdings habe ich mir von Tanja Kinkel, deren Bücher ich bisher als sehr gut empfunden habe, etwas mehr erwartet.
Der Roman schildert das Leben der Menschen zur Zeit der deutschen Revolution 1848. Mit den beiden Hauptprotagonistinnen treffen zwei Frauen aufeinander, die eigentlich nichts miteinander gemeinsam haben. Der Wunsch nach Veränderung und einer besseren Zukunft vor allem für Frauen läßt die beiden immer wieder aufeinander treffen.
Ich fand beide Charaktere sehr interessant, zumal Louise Otto-Peters ja eine reale Mitbegründerin der bürgerlichen deutschen Frauenbewegung gewesen ist. Es ist immer wieder erschreckend zu lesen, welche Zustände für Frauen früher herrschten und welch ein harter Kampf hinter dem steckt, was wir im 21. Jahrhundert als selbstverständlich gegeben sehen. Allerdings habe ich nicht das Gefühl gehabt, dass die beiden Frauen wirklich Seite an Seite für ihre Ziele kämpften, wie es im Klappentext steht.
Der Roman ist gut recherchiert und eingebettet in die historischen Umstände dieser Zeit. Doch obwohl ich diese Mischung von Geschichte auf der einen Seite und persönlichen Schicksalen auf der anderen Seite spannend finde, war mir der Roman an vielen Stellen zu sachlich und geschichtslastig und damit auch zu langatmig. Ich habe Teile des Buches ehrlich gesagt nur noch überflogen.
Für mich eher ein Roman für geschichtsinteressierte Leser.