Tolles Fantasybuch!

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--- Sirenen in der Mythologie ---

 

Laut Überlieferung durch die Odyssee waren Sirenen ursprünglich Nymphen, die halb Mensch (Oberkörper) halb Vogel (Unterleib) waren und mit ihren wunderschönen Liedern jeden Vorbeikommenden verzauberten, sodass sie ihre Heimat und Familie vergaßen. Dieses Bild wurde jedoch schnell abgewandelt, und Sirenen nun als leicht bekleidete junge Frauen, mit verführerischem Aussehen und einem Fischschwanz dargestellt wurden.

 

 

°°° Hauptpersonen °°°

 

--- Vanessa und Justine Sands ---

 

Justine ist Vanessas ältere Schwester. Sie ist stets abenteuerlustig, bei allen beliebt und trägt unentwegt ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. Zu allem Überfluss sieht sie mit ihren blonden langen Haaren wirklich umwerfend aus, weshalb sie vor allem bei den Jungs ihrer Klasse sehr gut ankommt. Die dunkelhaarige, unscheinbare Vanessa fühlt sich deshalb von ihrer großen Schwester oft in den Schatten gestellt. Dennoch sind die beiden ungleichen Geschwister beste Freundinnen. Neid, Eifersucht oder Streitereien gibt es bei den beiden nur sehr selten. Sie sind ein Herz und eine Seele und immer füreinander da, besonders, wenn ihre Mutter als hochrangige Mitarbeiterin eines Finanzdienstleisters wieder einmal auf einem Galaempfang eingeladen ist und deshalb keine Zeit für ihre Mädels aufbringen kann. Aus diesem Grund verbringen die beiden sehr viel Zeit mit ihrem Vater, der als Schriftsteller und College Professor einen großen Teil seines Tages zu Hause verbringen kann und seinen „Schönheiten“ jeden Wunsch von den Lippen abliest.

 

--- Caleb und Simon Carmichael ---

 

Caleb, der jüngere der beiden Brüder führt schon seit vielen Jahren in den Sommerferien mit Justine eine lockere Beziehung. Die beiden ergänzen sich sehr gut, denn wie auch Justine ist Caleb spontan und energiegeladen. Sein älterer Bruder Simon hingegen ist oft still und nachdenklich, oder vertieft in eine seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Denn Simon ist als Wetterforscher tätig und wenn jeder andere Strandbesucher sich in die hohen Wellen wirft, bereitet es ihm mehr Freude, den Lauf der Gezeiten oder das Vorbeiziehen der Wolken zu dokumentieren.

 

 

°°° Inhalt °°°

 

Wie jeden Sommer verbringen die Geschwister Vanessa und Justine ihre freie Zeit gemeinsam mit ihren Freunden Simon und Caleb im Ferienort Winter Harbor. Doch dieser Sommer wird für Vanessa zum wahren Alptraum, als Justines Körper nach einem schrecklichen Unwetter leblos am Strand angespült wird. Kurz vor ihrem Tod war sie noch mit Caleb zusammen, doch dieser scheint unauffindbar zu sein. Gemeinsam machen sich Vanessa und Simon auf die Suche nach seinem verschollenen Bruder.

 

Unterdessen scheint das Wetter in Winter Harbor immer verrückter zu spielen und nach und nach verschwinden immer mehr Männer, deren leblose Körper nach einiger Zeit am Strand angespült werden. Allen Leichen ist jedoch das geheimnisvolle, verzerrte Lächeln auf den Lippen der Toten gemeinsam, das die Polizei von Winter Harbor vor ein großes Rätsel stellt. Als Vanessa versucht, die geheimnisvollen Unglücke zu untersuchen, gerät sie selbst in höchste Gefahr…

 

 

°°° Mein Eindruck °°°

 

Tricia Rayburn lässt den Leser die gesamte Geschichte aus Vanessas Sicht erleben, sodass die Identifikation mit deren Emotionen besonders gut möglich ist. Zu keinem Zeitpunkt kommt das Gefühl auf, etwas Wichtiges zu verpassen, sodass sich der Leser stets mitten im Strudel der Erzählungen befindet. Die sprachliche Gestaltung des Romans ist jugendlich und durchaus leicht verständlich, sodass auch der Einstieg in die Geschichte sehr einfach gelingt. Der Leser wird dabei förmlich in die mythische Welt der Sirenen entführt, aus der es kein Entrinnen mehr gibt, bis auch die letzten Seiten des Buches gelesen sind.

 

Die Geschichte beginnt zunächst ruhig und recht traurig, wobei besonders Justines Tod dabei an den Emotionen des Lesers rührt. Doch schon nach wenigen Seiten erscheint die Erzählung spannend und dramatisch, die Fantasy Anteile nehmen stark zu und der Leser wird förmlich von der Erzählung mitgerissen. Auch die Geschichte rund um Vanessas und Simons Suche nach Caleb gestaltet sich sehr packend, sodass es wirklich schwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Es entwickelt sich im Verlauf des Romans ein wahrer Krimi um die Geheimnisse des kleinen Städtchens Winter Harbor, die sich zum Ende hin immer verschlungener darstellen. Viele der Entwicklungen im Buch sind unerwartet und für den Leser sehr rätselhaft, was die Geschichte noch zusätzlich fesselnd macht, doch leider bleiben nach der Lektüre des Romans noch einige Fragen offen, die die Autorin wohl erst im zweiten Band auflösen wird.

 

Da ich mir das Buch auf Grund seiner Thematik gekauft hatte, war ich natürlich sehr froh, dass vor allem am Ende des Romans die Sirenen eine sehr große Rolle gespielt haben. Schade fand ich es jedoch, dass an keiner Stelle wirklich aufgeklärt wird, warum genau sie unschuldige Männer in den Tod locken.

 

 

°°° Fazit °°°

 

Insgesamt handelt es sich bei diesem Roman um einen ungewöhnlichen, gut geschriebenen Jugendroman über die Thematik der Sirenen und des Meeres, der an manchen Stellen unheimlich ist und mit einer kleinen romantischen Liebesgeschichte zusätzlich noch ausgestaltet wurde. Wer also genug von den „üblichen“ Fantasyfiguren hat, dem kann ich dieses Buch als leichte Kost für zwischendurch gerne empfehlen!

 

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