Ein Mann für drei?

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loewenbaendiger Avatar

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"Heute heirate ich Alessandro" ist der erste Satz dieses Buches. Aber wenn wir nun wissen wollen, welche der drei Schwestern, die alle in ihn verliebt sind, nun das Rennen gemacht hat, müssen wir uns fast bis zum Ende des Buches gedulden. Zwar halten ihn alle für die große Liebe, eine der Schwestern löst seinetwegen sogar eine bereits bestehende Verlobung, doch der Dichter Alessandro bleibt als Person merkwürdig blass. Was finden die drei auf sehr unterschiedliche Weise starken Frauen bloß an ihm?
Nach der Leseprobe hatte ich mir erhofft, dass dieses begehrte Mannsbild noch ein wenig an Kontur gewinnen würde, das ist eigentlich nicht geschehen. Dagegen sind die drei Frauen lebendig und glaubhaft geschildert. So ergibt sich aus den zahlreichen Zeitsprüngen und Perspektivwechseln ein anschauliches Bild. Freilich führen diese auch gelegentlich ein bisschen zu Verwirrung, besonders wenn die nächtliche Leserin schon ein bisschen müde ist...
Trotzdem ist dies ein sprachlich anspruchsvoller, gelegentlich sogar poetischer Roman, in dem neben dem allgegenwärtigen Thema Liebe auch Beruf, Verlust, Trauer ihren Platz haben.
Wer Alessandro schließlich kriegt? Das verrate ich doch hier nicht! Lest selber!