Emotional, tragisch aber trotzdem schön ...

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sasto19 Avatar

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„Immer wieder das Meer“ beschreibt die magische Anziehungskraft des Wassers, das drei Schwestern immer wieder in ihren Heimatort nach Italien zurückzieht.

Roberta, Lucia und Nanina Alessi wachsen mit großen Erwartungen an das Leben behütet auf. Alle gehen mit einigen Haken ihren Weg. Roberta studiert Medizin und verlässt in Ihrer Studienzeit ihren langjährigen Freund für Alessandro Lang, einen Dichter, den sie in einer Kirche kennenlernt. Die sehr intensive Beziehung scheitert jedoch, da sich Alessandro nicht vollkommen auf sie einlassen kann. Sie verlässt enttäuscht ihr bisheriges Umfeld und geht nach San Francisco, wo sie Bradley kennenlernt. Lucia, die gut verdienende Geschäftsfrau, findet in ihrer Unzufriedenheit nicht den richtigen Mann und lässt sich auf zahlreiche Affären ein. Darunter auch Alessandro, der zunächst gar nicht weiß, wen er da vor sich hat. Und zuletzt die jüngste Schwester, das Nesthäckchen Nanina, die durch ihre Großmutter nach München kommt und dort in der Werbebranche arbeitet. Auch ihre Beziehung zu einem verheirateten Mann gestaltet sich eher unglücklich, da er nicht bereit ist, seine Frau zu verlassen. Nanina trifft Alessandro zufällig auf einer Lesung wieder und verliebt sich auch in ihn. Der Konflikt unter den Schwestern ist hier vorprogrammiert, da keine der Schwestern trotz neuer Beziehungen Alessandro vergessen kann. Und eine wird den Mann des Lebens am Ende heiraten. Wer nun die Braut von Alessandro sein mag, bleibt bis zum Schluss ein Rätsel …

Mein Fazit: Die Familiengeschichte wird in einem Zeitraum von ca. 20 Jahren mit vielen Rücksprüngen erzählt. Das erhoffte eigene Glück und die gespannte Beziehung der Schwestern untereinander durch einen einzigen Mann werden immer wieder durch die Heimat, das Meer und die Eltern als Basis aufgefangen. Doch nicht immer können diese zwischen den Schwestern vermitteln, der Reibungspunkt durch den von allen dreien begehrten Mann bleibt zunehmend bestehen und entwickelt sogar große Hassgefühle untereinander.

Dieses Buch ist trotz vieler tragischer und emotionaler Momente sehr schön. Als Leser fiebert man bis zum Ende mit, freut sich über viele schöne Momente aber leidet auch mit dem Schicksal jeder einzelnen Figur. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und die Lebenswege verlaufen bei allen nicht immer gradlinig.

Das Buch, dessen Cover eine gewisse Leichtigkeit aber auch Melancholie ausstrahlt, ist eine gefühlvolle Geschichte über Glück und Unglück, über die Liebe und die Eifersucht und die egoistische Frage nach der persönlichen Erfüllung ohne Rücksicht auf Verluste. Ein wundervoller Roman mit italienischem Flair mit einer gewissen Poesie, der mich auch nachhaltig sehr gefesselt hat.