Immer wieder das Meer

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raschke64 Avatar

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Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Es wird als eine Liebesgeschichte zwischen 3 Schwestern und einem Mann beschrieben. Im Grunde stimmt das auch, aber es ist viel mehr als eine nur kitschige Liebesgeschichte. Es ist ein Buch mit viel Gefühl, aber ohne Kitsch. Und eigentlich ist es auch eine Art Familiengeschichte.
Die 3 Schwestern Roberta, Lucia und Nannina sind vom Alter her etwa 10 Jahre auseinander. Sie lernen nacheinander im Abstand von einigen Jahren den Dichter Alessandro kennen und verlieben sich in ihn. Alle 3 haben mit ihm eine Beziehung und betrachten ihn als den Mann ihres Lebens, aber nur eine wird er heiraten. Von der Heirat erfährt man auf der ersten Seite, aber erst am Ende des Buches erfährt man, warum und wen er heiraten wird. Dazwischen ist ganz viel Familie – Beziehungen untereinander, zu Eltern und Großeltern, Krankheit, Tod, Fehler, Missverständnisse. Erzählt werden die Kapitel immer aus der Sicht einer Schwester und anfangs hatte ich damit ein wenig Probleme, weil die eine Schwester schon vom Tod der Eltern berichtet, im nächsten Kapitel bei einer anderen Schwester leben sie aber noch. Doch ganz schnell versteht man das System und dadurch wird auch immer eine Spannung erzeugt, weil man zwar das Ergebnis kennt, aber nicht weiß, wie es dahin gekommen ist.
Insgesamt ist es ein sehr schönes und gefühlvolles Buch. Eigentlich passiert nicht so viel besonders aufregendes – halt einfach Familienleben, aber dieses ist wunderbar beschrieben mit all den schönen und schlechten Seiten. Man kann problemlos mitfühlen und verstehen, ohne Partei für eine Person ergreifen zu müssen. Und gerade den Bereich Krankheit kennt wohl jeder irgendwie aus seinem Umfeld. Ein wirklich gelungenes Buch.