Immer wieder das Meer - Familie und mehr

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aoibheann Avatar

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Über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren wird die Geschichte der Familie Alessi erzählt. Die drei Töchter, Roberta, Lucia und Nannina stehen einander sowie ihren Eltern sehr nahe.
Auf einer Rundreise lernt Roberta den Dichter Alessandro Lang kennen und verliebt sich ihn. Sie verlässt für ihn ihren Verlobten Marcello. Doch ihre Beziehung ist unstet, immer wieder trennen sich die beiden. Zu verschieden scheinen die Erwartungen beider an diese Beziehung. Roberta zieht einen Schlussstrich und trennt sich endgültig von Alessandro. Sie zieht in die Vereinigten Staaten und beginnt dort ihre Karriere als Chirurgin. Doch nie kommt sie ganz von Alessandro und der gemeinsamen Zeit los.
Es sind bereits einige Jahre nach der Trennung vergangen, als Lucia Alessandro kennenlernt. Sie ist die zweite der Alessi-Schwestern, lebenshungrig, immer auf dem Sprung. Ihren zügellosen Lebensstil mit vielen wechselnden Männern und Affären. Alessandro übt auf sie eine Faszination aus, der sie sich nicht entziehen kann und viel. Aus einer anfänglichen Affäre entwickelt Lucia tiefe Gefühle für ihn. Es ist nie ganz herauszulesen, ob Alessandro diese ebenso erwidert.
An einem Weihnachtsabend kommt es zum Eklat zwischen Roberta und Lucia, denn nun kommt deren Verhältnis zu dem Ex-Freund der Schwester ans Licht. Daraufhin besteht lange Zeit kaum Kontakt zwischen beiden.
Als letzte verlässt das Nesthäkchen Nannina das heimische Nest. Sie zieht zu ihrer Großmutter nach München, arbeitet als Werbetexterin und Übersetzerin.
Nach dem Tod der Großmutter beginnt sie eine langjährige Affäre mit Georg. Dieser ist verheiratet, kann und will sich nicht von seiner Frau trennen und erwartet dafür Verständnis bei Nannina. Erst nach über drei Jahren schafft Nannina es, sich von ihm zu lösen. Was nicht allzu einfach ist, denn sie hat ein Kind von Georg bekommen.
Als die Mutter zunächst schwer an Parkinson erkrankt, anschließend an Lungenkrebs, finden sich die Schwestern im ihrem zu Hause ein. Sie sprechen sich aus und schließen einen wackeligen Frieden. Dieser wird jedoch wieder zerstört, als Roberta ihre Eltern um eine Aussprache bittet. Nachdem sie vier Fehlgeburten erlitten hat und sich in therapeutischen Behandlung befindet, will sie den Besuch nutzen und in der Vergangenheit nach Hinweisen suchen. So kommt es zum Streit zwischen beiden Seiten.
Erstaunen ruft auch der Umstand auf, dass ebenfalls Nannina in Verbindung zu Alessandro steht. Der Mann, der bereits die beiden älteren Schwestern „hatte“.
Nach dem Tod von Vater und Mutter erstirbt der Kontakt zwischen den Schwestern. Keiner redet mehr mit niemandem, jeder pocht auf seine Sicht der Dinge.
So steht am Ende auch die Hochzeit von Nannina und Alessandro in diesem Punkt auf wackeligen Füßen. Wie gerne hätte sie ihre Schwestern an diesem Tag um sich! Als sie schlussendlich die Kapelle betritt und beide dort mit ihren jeweiligen Männern sieht weiß sie, dass jetzt endlich alles gut werden wird.

Ich habe das Buch sehr sehr gerne gelesen! Bei der Leseprobe war ich noch skeptisch und dachte, dass das ganze wohl ein etwas langweiligeres Buch werden würde, aber ich muss mich korrigieren. Durch seine eigene, leise und liebevoll geschriebene Art und Weise hat mich das Buch gefesselt. In den Rückblicken auf Situationen und Ereignisse aus dem Leben der Famlie hatte ich einige Szenen fast schon bildlich vor mir: die lärmende Familie zu Weihnachten, die lauten Streitgespräche zwischen den Schwestern, das Erzählen der Geschichten im Bett durch die Mutter. Aber auch die traurigen Töne des Buches haben mich sehr berührt. Der Tod des Vaters ging mir sehr nah, die eindringliche Beschreibung der Gefühle trieb mir die Tränen in die Augen.