Abgedreht, fantasievoll und wild

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la calavera catrina Avatar

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„Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.“

Ein originelles, tiefgründiges und fantasievolles Debüt, bei dem man nie genau weiß, was als nächstes passiert und wohin die Reise führt. Was ist real? Was ist Fantasie? Werden die schlimmsten Befürchtungen wahr?

Der fast 13-jährige Beinahe-Teenager Mika erlebt ein ungewöhnliches Abenteuer, das bildgewaltig erzählt wird. Dabei lernt er ganz viel über sich selbst, seine Fähigkeiten, Freundschaft und die Freude, am Leben zu sein. Mika hat es nicht leicht: er ist klein für sein Alter und wird in der Schule gemobbt. Doch er fühlt sich nicht nur körperlich klein: kritische Trommeln schlagen in seinem Kopf, die ihn runterputzen und nie schweigen, egal wohin er geht. Nun stehen ihm langweilige Sommerferien bei seiner Oma bevor. Zocken kann er in der abgeschiedenen Gegend vergessen, aber er kann wenigstens in sein Notizbuch zeichnen und hat seine Ruhe. „Als Mika aus dem Zug steigt, ahnte er nicht, dass er heute sterben würde.“ Mit diesem krassen Satz beginnt die Geschichte und die Ankunft bei seiner Oma. Dabei fragt man sich unweigerlich, was schreckliches passieren wird… Und das ist erst der Anfang der Fragen, der Dramatik, der Absurdität und des Glücks. Als dann das spektakuläre Luftschiff in Form eines Wales auftaucht, war ich von der Unwirklichkeit fasziniert, die in bunten Ideen und verrückten Gestalten daherkommt. Es gibt einige affenstarke Schwarz-Weiß-Skizzen von Mika Thorwarth in dem Buch, die eine schöne Ergänzung waren, um sich alles besser vorzustellen. Denn atmosphärische Details gibt es nicht und auch ein Blick in Mikas Gedanken gibt es nur, wenn es relevant wird. Dabei gab es Situation, in denen ich sein gefasstes Handeln nicht gleich nachvollziehen konnte. Es steht die Handlung im Vordergrund, die Irritation mit der Wirklichkeit, das Spielerische und die neuen Möglichkeiten, die sich auftun. Ich mochte ganz viel daran. Besonders die Botschaften, die Entwicklung von Mika und die Pfannkuchen-Variationen.

«Immerland - Stadt der Ewigkeit» ist alles andere, als vorhersehbar und eine kreative und witzige aber auch tiefgreifende Coming-of-Age-Geschichte, die es in sich hat. „Alles passiert aus einem Grund. Und meistens ist es Physik!“ Es gibt keinen Cliffhanger, aber wir dürfen uns auf eine Fortsetzung im Herbst 2026 freuen.