Klischeehaft, wenig überzeugend

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dias89 Avatar

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„Immerland“ richtet sich an Leserinnen und Leser ab 12 Jahren und präsentiert mit Mika einen nachdenklichen, verschlossenen Protagonisten, dessen Unsicherheit und innerer Dialog authentisch die Perspektive Jugendlicher einfängt. Die Idee, einen jugendlichen Helden in eine von futuristischen Elementen durchsetzte Welt zu stellen, verspricht Potenzial. Leider bleibt die Handlung über weite Strecken jedoch durchwachsen.
Erst in der letzten Phase gewinnt die Geschichte an Spannung und Dynamik, was den Gesamteindruck etwas hebt, jedoch nicht vollständig trägt. Klischeehafte Erzählmuster wie etwa das klassische Motiv „der nette Junge kriegt das Mädchen“, lassen die erzählerische Tiefe vermissen, die man sich von einem modernen Jugendroman wünschen würde.
Positiv hervorzuheben sind die kurzen Kapitel, die eine gute Lesbarkeit bieten, sowie die atmosphärischen Illustrationen des Autors, der zugleich als Zeichner überzeugt. Der Schreibstil hingegen wirkt in Teilen wenig flüssig und erschwert den Lesefluss, was sich besonders in der ersten Hälfte des Romans bemerkbar macht.
Auch wenn das Finale neugierig auf die Fortsetzung macht, hinterlässt der Band insgesamt ein gemischtes Gefühl. Für mich persönlich überwiegen die stilistischen und inhaltlichen Schwächen, sodass ich die Reihe nicht weiterverfolgen werde.

Fazit: Ein Jugendroman mit vielversprechender Anlage, schönen Illustrationen und gelungenem Spannungsaufbau zum Ende hin. Jedoch mit erzählerischen Schwächen und einem Stil, der nicht vollständig überzeugt.