Leider nichts für mich

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hundenaerrin Avatar

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August, Wren, Irene, Masika, Emilio und Olivier haben nur ein Ziel: Bei der Dekadenfeier der Blackwood Academy als bester Schüler des Jahrzehnts proklamiert zu werden, und somit unter die Lehrenden der Academy aufzusteigen – oder endlich in das Leben nach dem Tod einzutreten. Denn die sechs Studenten der Blackwood haben eins gemeinsam: Sie sind tot und nach ihrem Ableben in der Academy gelandet. Doch dieses Mal verläuft die Dekadenfeier anders als sonst: Die Studenten sollen um ihren Sieg kämpfen und nur, wer am Ende alle Trials überlebt, kann aufsteigen. Werden aus Freunden nun erbitterte Feinde?
Aus sechs verschiedenen Perspektiven erfahren wir Leser*innen nur häppchenweise etwas über die Blackwood Academy, ihre Magie und über die jeweiligen Figuren des Point of View. Meines Erachtens war der häufige Perspektivwechsel in Kombination mit den wenigen Informationen über das Weltensetting und die Academy einfach zu unübersichtlich, zu unstrukturiert, zu sprunghaft und zu langweilig. Der Einstieg war daher für mich schwierig und langatmig. Ich musste mich wirklich motivieren, weiterzulesen… Doch auch meine Hoffnung, dass sich im Verlauf der Geschichte mehr erklären würde zur Weltengestaltung, dem System der Magie und der Academystruktur, wurden im Keim erstickt. Was genau ist denn nun „Schattenmagie“? Und wieso funktioniert der Äther wie eine Venusfliegenfalle, in die sich Seelen verirren?
Auch die Figuren konnten mich so gar nicht überzeugen. Der Einzige, der ein wenig meiner Sympathie erlangen konnte, war Emilio, denn er scheint kein dunkles Geheimnis mit sich herumzutragen, so wie die anderen. Irene und August sind ehrgeizzerfressen, Wren und Masika scheinen etwas gemäßigter, aber dennoch unbedingt siegen zu wollen und für Olivier ist das Leben nach dem Tod eine Art Spiel. Alles erscheint eher wie eine Zwangsgemeinschaft mit mehr schlecht als recht funktionierenden Liebeleien. Es wirkte auf mich auch arg gestellt. Denn: Die sechs kennen sich teilweise schon jahrzehntelang und plötzlich lässt sich die große Liebe blicken? Passt für mich einfach gar nicht. Kommunikation findet innerhalb der Gruppe nicht statt, ihre Traumata werden weder angesprochen noch aufgearbeitet, was wiederum die zwischenmenschlichen Beziehungen enorm stört. Für mich einfach nur anstrengend!
Einzig das Thema dieser Geschichte konnte mich etwas abholen: Wer sind wir ohne unsere Erinnerungen? Definiert sich Menschlichkeit über Erinnerungen? Oder doch über unsere zwischenmenschlichen Beziehungen in Form von Freundschaften oder Liebesbeziehungen? Jede*r der sechs muss eine Antwort für sich selbst finden.