Zwischen Leben und Ewigkeit

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user13 Avatar

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Was für ein spannendes Setting! Eine magische Akademie im Jenseits, in der tote Jugendliche verlorene Seelen begleiten und um einen Platz unter der „Elite“ kämpfen – das ist definitiv mal etwas anderes. Mich hat die Idee sofort neugierig gemacht, und schon nach den ersten Kapiteln war ich in der düsteren, aber faszinierenden Welt der Blackwood Academy gefangen.

Wren ist eine sympathische Protagonistin – ehrgeizig, entschlossen, aber auch verletzlich. Man merkt schnell, dass hinter ihrem Ehrgeiz mehr steckt als nur der Wunsch, zu gewinnen. Ihr innerer Konflikt, ihr Umgang mit dem Tod und ihre tiefe Sehnsucht nach Bedeutung haben mich berührt. Besonders gut hat mir gefallen, wie ihre Beziehung zu August aufgebaut ist. Es gibt Spannung, Anziehung, aber auch Zweifel – das wirkt glaubwürdig und nicht zu kitschig. August ist dabei mehr als nur der typische „gut aussehende Rivale“ – er hat Tiefe, und das Zusammenspiel der beiden war für mich eines der Highlights.

Auch die Nebenfiguren – Irene, Masika, Emilio, Olivier – bringen ihre ganz eigene Dynamik mit rein. Zwar hätte ich mir bei einigen noch ein bisschen mehr Charakterentwicklung gewünscht, aber insgesamt war die Gruppe spannend und vielfältig. Die Trials selbst waren teilweise richtig mitreißend und kreativ inszeniert – da kam echtes Wettkampf-Feeling auf, ohne sich zu wiederholen.

Was für mich nicht ganz rund war: In der Mitte hatte das Buch ein paar Längen, gerade zwischen den Prüfungen. Da ging etwas Tempo verloren, und ein, zwei Enthüllungen konnte man früh erahnen. Auch die Welt hätte noch mehr Raum verdient – ich hätte gern noch tiefer in die Regeln und Geheimnisse des Zwischenreichs eingetaucht.