Atmosphärisch dicht

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libby196 Avatar

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Die Leseprobe entfaltet eine faszinierende und düstere Welt, die zugleich bedrückend und eindrucksvoll wirkt. Das Bild von San-Er, einer hoch verdichteten Zwillingsstadt, die sich in die Höhe und ineinander verzahnt, wird meisterhaft gezeichnet. Die Autorin nutzt dabei eine lebendige, bildhafte Sprache, die sowohl das Chaos als auch die Enge und die lebendige Bedrohlichkeit der Stadt eindrucksvoll vermittelt. Die Beschreibung der dicht besiedelten Stadt, in der Menschen und Gebäude auf engstem Raum leben und sich gegenseitig stützen, schafft eine intensive Atmosphäre, die sich wie ein schwelender Druck anfühlt.

Der Protagonist, August Shenzhi, wird als Teil der herrschenden Elite eingeführt, doch es wird schnell klar, dass er selbst komplexe Pläne und Intrigen verfolgt. Seine Fähigkeit, zwischen Körpern zu "springen", und die Bedeutung, die dies in der Welt hat, werden schnell etabliert und bieten einen einzigartigen fantastischen Aspekt, der das Interesse weckt. Besonders spannend ist die Vorstellung, dass Körper in dieser Welt durch die Präsenz des „Qi“ belebt sind und dass es regelrechte Kämpfe um die Kontrolle über diese Körper geben kann. Dies verleiht der Geschichte einen zusätzlichen Hauch von Gefahr und Unberechenbarkeit.

Der Stil ist flüssig und elegant, was dem Text eine gewisse Schwere und Tiefe verleiht. Es gibt eine klare Vorliebe für atmosphärische Beschreibungen und komplexe Charaktere. Die Sprache ist präzise, aber auch poetisch, was besonders in den metaphorischen Beschreibungen der Stadt und der politischen Verhältnisse auffällt. Die Dialoge wirken natürlich und tragen zur Entwicklung der Charaktere und zur Schaffung von Spannung bei.