Auf dünnen Eis...

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elke17 Avatar

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Der Handlungsort des Thrillers ist Neuseeland, der Handlungszeitraum der Frühherbst (April) auf der Südhalbkugel. Das Wetter schlägt Kapriolen, denn ein für diese Jahreszeit ungewöhnlicher Blizzard ist über das Land gefegt und hat alles unter einer dichten Schneedecke begraben.

Der Protagonist ist Jon Foster, ein studierter Biophysiker, der jetzt als Wettermann für eine Fernsehstation arbeitet und gegen seine eigenen Dämonen kämpft. Er hat seinen Onkel Hank Hansen, bei dem er nach dem Tod seiner Eltern aufgewachsen ist, überredet, ihn mit seinem Charterboot in den Queen Charlotte Sund zu fahren. Aber erst im Laufe der Fahrt lässt die Jon die Katze aus dem Sack und nennt ihm das eigentliche Ziel: Ein unbekannter Anrufer hat ihm voller Angst mitgeteilt, dass das Leben Nathan Coles in Gefahr ist, der in einem einsamen Haus in der Opua Bay lebt. Hank ist nicht davon begeistert, dass sein Neffe Umgang mit diesem umstrittenen Wissenschaftler pflegt, wurde diesem doch wegen umstrittener Experimente in seinem Hirnforschungsinstitut die Approbation entzogen. Wegen der unwirtlichen Wetterverhältnisse kann Hank Jon nicht bis zu seinem Zielort bringen, sondern setzt diesen mit einem Bodyboard in der Nähe ab, mit dem er sich vorsichtig über das Eis bewegt. Jon hört plötzlich rätselhafte Geräusche, die mit seltsamen Lichterscheinungen verbunden sind. Und dann bricht um ihn herum das Chaos los...

Nach der Leseprobe habe ich einen spannenden Wissenschafts-/Ökothriller in der Qualität eines Schätzing erwartet und muss nun nach der Lektüre des Buches allerdings konstatieren, dass mir lediglich ein unausgegorenes Konglomerat wirrer Ideen aus den verschiedensten Bereichen geboten wurde. Meiner Meinung nach wollte der Autor einfach zuviel - Naturwissenschaft und Philosophie, Ethik und Meditation, Spannung und Romanze, und das alles in einem Buch. Dies wurde aber nicht konsequent umgesetzt und man merkt als Leser sehr schnell, dass dem Ethnologen Bernd Steinhardt für diese naturwissenschaftliche Thematik einfach der Überblick fehlt. Außerdem schafft er es nicht, den Spannungsbogen entsprechend zu entwickeln und oben zu halten, sondern verzettelt sich in den unterschiedlichen Handlungssträngen.

Die Idee an sich war gut, aber die Umsetzung ist ihm leider nicht gelungen. In der Schule würde man sagen "Thema verfehlt"...