Eigentlich kein richtiger Thriller ...

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Mystisch blau schimmernd kommt er daher, der Roman „Impact“ von Bernd Steinhardt. Beworben wird dieser Roman mit dem Prädikat „Thriller“, doch eigentlich verdient das Buch diese Bezeichnung gar nicht. Zunächst aber zum Inhalt:

Jon Foster arbeitet als mäßig talentierter Wetterfrosch bei dem neuseeländischen Fernsehsender NZ24. Eines Nachts wird er von einem Anruf aus seinem ruhigen Leben gerissen. Ein befreundeter Hirnforscher soll in Lebensgefahr schweben, weswegen er noch nachts aufbricht, um dem Forscher einen Besuch abzustatten. Doch Jon kommt zu spät und findet nur noch die Leiche des Wissenschaftlers. Fortan gilt er bei der Polizei als Hauptverdächtiger für den Mord, was nicht besser wird, da er auf der Suche nach der Wahrheit um den Tod seines Freundes auf noch mehr Leichen stößt.

Der weil lauscht der Ufologe Albin Olsen in seinem Van in die Sphären des Weltalls hinaus, immer auf der Suche nach einem Zeichen für extraterrestrische  Intelligenz. Hierbei stößt er auf merkwürdige Wellen, die anders als alle bisher gemessenen Wellen zu sein scheinen. Kaum hat er diese Wellen entdeckt, wird sein Auto schon von einem mysteriösen Flugobjekt angegriffen und Olsen kann sich in letzter Sekunde retten. Fortan wird der paranoide Ufo-Freak diskreditiert und gejagt.

Schon bald zeigt sich, dass der Tod des Hirnforschers und die Wellen, die Olsen beobachtet hat, in einer engen Verbindung zueinander stehen. Getrennt voneinander machen sich Olsen und Jon Foster zusammen mit seiner Fernsehkollegin Kate Ryan auf die Suche nach der Wahrheit. Während ganz Neuseeland in einem Schneechaos versinkt, müssen sie erkennen, dass sie mit ihrer Suche nach der Wahrheit mächtigen Menschen auf die Füße treten und man sie lieber tot als lebendig sehen will …

Endlich mal wieder ein deutscher Thriller, der nicht nur ein Regio-Krimi ist, sondern sich Größerem verschrieben hat, so dachte ich mir. Bernd Steinhardt kleckert nicht, sondern er lässt in seinem Roman ganz Neuseeland in ein kaltes Wetterchaos taumeln. Erwartete ich mir nach der Lektüre des Klappentextes einen Öko-Thriller im Stile von Frank Schätzings „Der Schwarm“, so wurde ich durch die Lektüre enttäuscht. Das Buch als Thriller zu bezeichnen, erscheint in meinen Augen verfehlt. Zwar sind manche Passagen mit viel Action und hohem Tempo versehen, doch in der Gesamtheit würde ich das Buch keinesfalls als Thriller bezeichnen. Einen breiten Raum im Roman nehmen metaphysische und biologische Erklärungen und Elemente  ein, da Meditation und Erklärung zu neurologischen Vorgängen wichtiger Teil des Buchs sind.

Was mir als großes Manko bei dem Buch aufgefallen ist, sind seine Stereotypen: Natürlich muss eine Liebesgeschichte des Protagonisten mit hinein, natürlich muss er vor der Polizei fliehen und wird natürlich von einem kruden Agententeam aus der brenzligen Situation gerettet. Doch nicht nur die Handlung ergeht sich in Allgemeinplätzen, auch die Dialoge scheinen manchmal derart hölzern aus Hollywood-Actionfilmen zusammengeklaut worden sein, dass mir der Lesegenuss stellenweise verleidet wurde. Auch einige Rechtschreibfehler störten bei mir etwas die Lesefreude, sodass ich nicht ganz warm mit dem Buch wurde!

Fazit: Kein reiner Öko-Thriller und etwas platt, dennoch ganz nett für einen kalten, verschneiten Abend, um sich wohlig bei der Lektüre zu frösteln!

 

Bücher sind wie Schiffe, die das Meer der Zeit durchsegeln (Francis Bacon)