Wirre Jagd nach Verschwörungen

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scylla Avatar

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Das Cover und der Klappentext dieses Buches versprechen einen spannenden Wissenschaftsthriller, die Realität sieht leider komplett anders aus. Von Anfang an konnte ich mich nicht richtig in die Geschichte einfinden, der Schreibstil war unpersönlich und wenig mitreißend. Ich hatte gehofft, dass sich das im Verlauf des Buches noch ändert, aber diese Hoffnungen wurden enttäuscht. Der Eindruck verfestigte sich und es wurde sogar noch schlimmer.
Nach und nach wurden immer mehr Personen in die Geschichte eingeführt, die allerdings alle recht oberflächlich beschrieben wurden, sodass ich kaum eine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Dazu kommt, dass die meisten dieser Personen mir äußerst unsympathisch waren und mir mit der Zeit immer mehr auf die Nerven gingen. Da wäre beispielsweise die TV-Reporterin Kate Ryan. Allein der Name ist schon unglücklich gewählt, denn ich hatte jedes Mal bei ihrer Erwähnung die gleichnamige Sängerin vor Augen. Ob diese Analogie nun gewollt war oder nicht, kann ich nicht beurteilen, jedoch fand ich sie eher störend. Außerdem ist ihre ständige Ausrichtung auf Skandale und die neuste brandheiße Story kaum auszuhalten und ihr quotengeiles Verhalten mit der Zeit kaum noch zu ertragen.
Die nächste schräge Person ist Albin Olsen; ein UFO-Fanatiker, der den lieben langen Tag in einem speziell ausgebauten Wagen sitzt und die Atmosphäre nach elektromagnetischen Wellen von Außerirdischen abscannt. Er scheint dann auch wirklich einer echten Verschwörung auf die Spur gekommen zu sein, denn sein Wagen wird zerstört und er von einer dubiosen Gruppe von Agenten mit äußerst lächerlichen Namen entführt. Die vermeintlichen Actionszenen wirken jedoch sehr überzogen und wenig realistisch.
Überhaupt legt der Autor viel Wert auf die Aufklärung einer vermeintlichen Verschwörung, in die natürlich wieder Mal die amerikanische Regierung, Geheimdienste, skrupellose Wissenschaftler und sektenartige Verbindungen involviert sein sollen. Vermittelt werden soll dieser Ansatz durch pseudo-mysteriöse Gestalten und wirre, seltsame Handlungsabläufe, deren Sinn schwer nachzuvollziehen ist. Dadurch wirkt das Buch eher wie ein schlechter Science-Fiction Roman als ein Thriller.
Im Mittelpunkt der Theorie stehen dabei elektromagnetische Wellen, die das Bewusstsein der Menschen verändern sollen. Wie das aber genau geschehen soll, ist leider nicht nachvollziehbar, denn der Autor wirft mit so vielen physikalischen Fachbegriffen um sich, dass die Erläuterungen völlig unverständlich werden. Auch sonst spart er nicht mit hauptsächlich englischen Begriffen, die die Handlung schwerer verständlich machen. Alles in allem fand ich das Buch undurchsichtig und sehr langweilig, weil es kaum eine sinnvolle Handlung gab und die immer gleichen Theorien in immer wieder denselben Gesprächen immer und immer wieder behandelt wurden.

Fazit: Ich bin sehr enttäuscht von dem Buch, da sich der Klappentext so vielversprechend angehört hat. Ich habe mich durch das Buch gequält und nicht wenige Kapitel konnten mir nur noch ein resignierendes Kopfschütteln entlocken. Weder Handlung noch Personen konnten mich überzeugen, sodass ich das Buch auf keinen Fall weiterempfehlen kann.