Schon das aufwendig gestaltete, detailreiche Cover weckt eine geheimnisvolle und zugleich düstere Atmosphäre, die sofort neugierig macht. Die floralen Elemente in Kombination mit den dunklen Farben wirken edel, aber auch leicht bedrohlich und passen sehr gut zur beklemmenden Welt der Geschichte. Der Schreibstil ist klar, direkt und gleichzeitig sehr intensiv. Besonders im Prolog und in den ersten Kapiteln entsteht schnell eine starke Spannung, da man als Leser:in unmittelbar in eine streng kontrollierte, dystopische Welt hineingezogen wird. Die Gesellschaft von Imperia wirkt durch ihre Regeln und Leitsätze erschreckend konsequent, was die innere Zerrissenheit der Protagonistin Jara umso greifbarer macht. Ihre Gedanken, Zweifel und kurzen emotionalen Brüche stehen im starken Kontrast zu der Härte, die von ihr erwartet wird. Auch die Beziehung zu Tohru sorgt für emotionale Tiefe und wirft viele Fragen auf. Ich erwarte eine Geschichte, die Macht, Kontrolle und Menschlichkeit intensiv hinterfragt, und möchte unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, wie weit Jara bereit ist zu gehen – und was sie dafür opfern muss.