Zwischen Trümmern und Hoffnung - Ein vielversprechender historischer Roman

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Die Leseprobe zu diesem historischen Roman hat mich mit Carmen Korns gewohnt einfühlsamem Erzählstil sofort in ihren Bann gezogen.
Schon auf den ersten Seiten zeichnet sie ein eindrucksvolles und lebendiges Bild des zerstörten Hamburgs nach Kriegsende – einer Stadt zwischen Ruinen, Schwarzmarkt, Gemeinschaftssinn und zaghaftem Wiederaufbau.
Korn versteht es, die bedrückende Atmosphäre der unmittelbaren Nachkriegszeit einzufangen und zugleich kleine Momente der Menschlichkeit und Zuversicht einzustreuen.
Besonders beeindruckend ist, wie die Autorin die Härte der Zeit nicht ausspart, aber dennoch den Fokus auf das Verbindende legt – auf das Miteinander der Menschen, die trotz Zerstörung und Verlust den Mut zum Neuanfang suchen.
Die drei Charaktere, die in der Leseprobe vorgestellt werden, wirken schon jetzt vielschichtig und vielversprechend.
Ein jeder von ihnen hat mit dem Überleben und seinen Erinnerungen zu kämpfen, ist gezeichnet von den Schatten ihrer Vergangenheit und dennoch auf der Suche nach etwas, das sie weiterleben und vorsichtig in die Zukunft blicken lässt.
Korn versteht es, die seelischen Narben ihrer Figuren in kleinen Alltagsszenen sichtbar zu machen. Ihr gelingt es hervorragend, mit ihrem tiefgründigen, bewegenden Erzählstil einmal mehr, Geschichte durch menschliche Schicksale erfahrbar zu machen.
Ein leiser, atmosphärisch dichter Einstieg und eine vielversprechende Geschichte über menschliche Stärke, dunkle Erinnerungen und den unerschütterlichen Glauben daran, dass aus Dunkelheit wieder Leben entstehen kann.
Ich bin sehr gespannt, wie den Charakteren die Suche nach dem Licht inmitten der Scherben und ihr Neuanfang gelingen werden.