Hamburger Nachkriegszeit

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Nach ihrer Trilogie über vier Freundinnen widmet sich die Erfolgsautorin einer Überlebensgemeinschaft im Nachkriegs-Hamburg. Zufällig treffen der 16-jährige Gert und die 14-jährige Gisela in einem Trümmergrundstück aufeinander. Beide haben ihre Familien verloren. Nun richten sie sich im Keller des Hauses der Schauspielerin Friede Wahrlich ein, die auch im zerstörten Haus wohnt und allmählich kommen hier Menschen aus früheren Zeiten zusammen, versuchen miteinander auszukommen. Sie sind alle geprägt von Entbehrungen, Hunger, Einsamkeit, überlebenswillen, aber auch von Schuld und Versagen im Dritten Reich. Sehr unterschiedliche Menschen, meist Künstler und Kulturschaffende müssen miteinander auskommen. Korn beschreibt die Kunstszene in Hamburg Ende der 40er Jahre. Es fallen bekannte Namen, fast dokumentarisch. Der Schreibstil ist temporeich, die Szenen sind kurz, die Perspektiven wechseln schnell. Mir fehlte die direkte Konfrontation mit denen, die sich schuldig gemacht haben. Aber wahrscheiblich entspricht das genau der Wirklichkeit der Nachkriegszeit. Auch den glücklichen Schluß fand ich zu optimistisch. Aber trotzdem gute Unterhaltung.