Hoffnung, Freundschaft, Neuanfang

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buecherprinzessin123 Avatar

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Nach dem zweiten Weltkrieg ist in Hamburg nichts mehr wie es einmal war: Viele Häuser sind zerstört, Familien wurden auseinandergerissen und Leben ausgelöscht. Auch Gisela wurde in einer Bombennacht von ihrer Familie getrennt und irrt alleine umher. Zuflucht findet die junge Frau in einem Keller, den bisher Gert für sich beansprucht hatte. Ist das die Chance der beiden jungen Menschen auf einen Neuanfang?

„In den Scherben das Licht“ ist ein Roman, der mich mit seiner schlichten und ehrlichen Erzählweise direkt berührt hat. Als Leser*innen wird man unmittelbar in die Zeit des Nachkriegsdeutschlands hineingeworfen und mit den Herausforderungen der damaligen Zeit konfrontiert. Die Zeit der Entbehrung, der Schwarzmarkt, das Bangen um die Rückkehr der Geliebten - all das wird anschaulich vermittelt. Doch es wird keinesfalls ausschließlich ein trauriges und sorgenvolles Bild der Zeit gezeichnet, sondern auch die aufkeimende Hoffnung, der Neuanfang und die kleinen Freuden des Alltags beleuchtet. Ich konnte mich gut in Gisela und Gert hineinversetzen; habe mit ihnen die Erfolge gefeiert und die Sorgen geteilt. Besonders gefallen hat mir, dass sich eine richtiggehende Gemeinschaft und mit der Zeit sogar Freundschaft zwischen den Hausbewohnern entwickelt. Denn über dem Keller wohnt die eigentliche Hausbesitzerin, Friede, die ihren ganz eigenen Blick auf die Vergangenheit besitzt. Sie verkörpert eine Facette der Nachkriegszeit, die nicht vergessen werden darf: Die Schuld, die die Bürger durch wegsehen oder unterlassene Hilfe auf sich geladen haben.
Wir begleiten die illustre Hausgemeinschaft durch viele Nachkriegsjahre - bis zum Jahr 1955 - und es ist beeindruckend zu sehen, wie sich ihr Alltag in dieser vergleichsweise kurzen Zeit so grundlegend wandelt. Dabei verdeutlicht die Geschichte, dass man auch dunkle Zeiten überstehen kann!


Fazit: Ein berührender Roman über Freundschaft, Zusammenhalt und Hoffnung in der Nachkriegszeit.