Hoffnungsvoll nach dunklen Jahren
In ihrem neuesten Roman ,, In den Scherben das Licht " nimmt die Autorin Carnen Korn den Leser mit in das zerstörte Hamburg. Die Stadt so stark zerstört, daß man kaum die alten Straßenzüge wieder findet, wenn man eine Weile nicht dort war. Nur wenig Wohnraum ist intakt. Als der 16 jährige Gert 1946 nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft nach Hamburg kommt, findet er im Keller des halb abgebrannten Hauses der ehemaligen Volksschauspielerin Friede Wahrlich Obdach. Als Gisela, 14 Jahre , ebenfalls nach Hamburg zurückkehrt, fällt sie ihm bei der Suche nach einem Schlafplatz buchstäblich in die Arme. Da beide ohne Familie sind, arrangieren sie sich und wohnen gemeinsam im Friedes Keller. Sie ist ganz froh, nun nicht immer alleine am Küchentisch zu sitzen.
Während Gert sehnsüchtig über das Rote Kreuz nach seiner kleinen Schwester Barbara sucht, ist Gisela fest davon überzeugt, daß ihre Mutter im Hamburger Feuersturm ums Leben gekommen ist und ihr Vater als Kriegsfotograf ebenfalls nicht überlebt hat. Schließlich hätten sie doch nach ihrer Tochter gesucht. Friede denkt gerne an die alten Zeiten zurück, als sie als Schauspielerin gefragt und gleich von 2 Männern umgarnt wurde. Doch diese Zeiten sind vorbei. Außerdem trägt sie ein schlechtes Gewissen mit sich herum: sie fühlt sich schuldig, daß ihr früherer Liebhaber Viktor Franke als einer der ersten ins Lager nach Lodz deportiert wurde und das wohl kaum überlebt haben kann.
Eindrucksvoll und sehr anschaulich beschreibt Carmen Korn das entbehrungsreiche Leben in den Nachkriegsjahren im zerstörten Hamburg. Mit nur wenigen Nahrungsmitteln musste man versuchen, satt zu werden. Es ist fast eine Kunst ,aus wenigem eine schmackhafte Mahlzeit zuzubereiten. In den Ruinen zerbombter Häuser macht Gert sich auf die Suche nach Brennholz oder noch brauchbaren Haushaltsgegenständen. Ein Ofen wäre ein großes Glück im eiskalten Winter. Sind die 3 Hausbewohner anfangs noch eine Wohngemeinschaft, wachsen sie im Laufe der gemeinsamen Zeit zur Wahlfamiliie zusammen. Auch weitere Mitbewohner füllen das Haus mit Leben. Sie geben sich gegenseitig Halt, spenden Hoffnung und hoffen auf Glück und bessere Zeiten.
Die Autorin verwendet eine leichte Sprache, mit kurzen Sätzen,, die das einfache Leben widerspiegeln. Durch die abwechselnden Erzählperspektiven konnte ich mich in die Protagonisten hineinversetzen, ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Auch wen ich Friedes Verhalten manchmal nicht verstehen konnte. Ihre Kabbeleien mit Martha ließen mich einige Male den Kopf schütteln. Auch wenn sie sich nicht grün sind, so ganz ohne einander geht es dann doch nicht. Die Kapitel sind mit Monat und Jahr gekennzeichnet, so daß man sehr gut den Überblick über den Zeitverlauf von 1946 bis 1955 behält.
Mir hat die Entwicklung der authentisch beschriebenen Protagonisten sehr gut gefallen. Aus den Jugendlichen werden junge Erwachsene, die selbstbewusst ihren Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft gestalten können. Die Wahlfamilie hält zusammen und nimmt jeden so wie er ist . Mit Ecken und Kanten, mit belastenden Erlebnissen aus der Vergangenheit und gemeinsam ist das Licht der Hoffnung zu sehen und zu ergreifen.
Ein wunderbarer Roman , der mich sehr berührt hat. Es ist keine leichte Wohlfühlkost, aber eine hoffnungsvolle Geschichte, die das Leben schreibt. Ich bin begeistert und empfehle sie sehr gerne weiter.
Während Gert sehnsüchtig über das Rote Kreuz nach seiner kleinen Schwester Barbara sucht, ist Gisela fest davon überzeugt, daß ihre Mutter im Hamburger Feuersturm ums Leben gekommen ist und ihr Vater als Kriegsfotograf ebenfalls nicht überlebt hat. Schließlich hätten sie doch nach ihrer Tochter gesucht. Friede denkt gerne an die alten Zeiten zurück, als sie als Schauspielerin gefragt und gleich von 2 Männern umgarnt wurde. Doch diese Zeiten sind vorbei. Außerdem trägt sie ein schlechtes Gewissen mit sich herum: sie fühlt sich schuldig, daß ihr früherer Liebhaber Viktor Franke als einer der ersten ins Lager nach Lodz deportiert wurde und das wohl kaum überlebt haben kann.
Eindrucksvoll und sehr anschaulich beschreibt Carmen Korn das entbehrungsreiche Leben in den Nachkriegsjahren im zerstörten Hamburg. Mit nur wenigen Nahrungsmitteln musste man versuchen, satt zu werden. Es ist fast eine Kunst ,aus wenigem eine schmackhafte Mahlzeit zuzubereiten. In den Ruinen zerbombter Häuser macht Gert sich auf die Suche nach Brennholz oder noch brauchbaren Haushaltsgegenständen. Ein Ofen wäre ein großes Glück im eiskalten Winter. Sind die 3 Hausbewohner anfangs noch eine Wohngemeinschaft, wachsen sie im Laufe der gemeinsamen Zeit zur Wahlfamiliie zusammen. Auch weitere Mitbewohner füllen das Haus mit Leben. Sie geben sich gegenseitig Halt, spenden Hoffnung und hoffen auf Glück und bessere Zeiten.
Die Autorin verwendet eine leichte Sprache, mit kurzen Sätzen,, die das einfache Leben widerspiegeln. Durch die abwechselnden Erzählperspektiven konnte ich mich in die Protagonisten hineinversetzen, ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Auch wen ich Friedes Verhalten manchmal nicht verstehen konnte. Ihre Kabbeleien mit Martha ließen mich einige Male den Kopf schütteln. Auch wenn sie sich nicht grün sind, so ganz ohne einander geht es dann doch nicht. Die Kapitel sind mit Monat und Jahr gekennzeichnet, so daß man sehr gut den Überblick über den Zeitverlauf von 1946 bis 1955 behält.
Mir hat die Entwicklung der authentisch beschriebenen Protagonisten sehr gut gefallen. Aus den Jugendlichen werden junge Erwachsene, die selbstbewusst ihren Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft gestalten können. Die Wahlfamilie hält zusammen und nimmt jeden so wie er ist . Mit Ecken und Kanten, mit belastenden Erlebnissen aus der Vergangenheit und gemeinsam ist das Licht der Hoffnung zu sehen und zu ergreifen.
Ein wunderbarer Roman , der mich sehr berührt hat. Es ist keine leichte Wohlfühlkost, aber eine hoffnungsvolle Geschichte, die das Leben schreibt. Ich bin begeistert und empfehle sie sehr gerne weiter.