Reflektion

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In den Wald von Maddalena Vaglio Tanet ist ein Roman, der sich mit einem Verschwinden, der Selbstreflexion und wie man in bestimmten Situationen über sich selbst hinauswachsen kann, beschäftigt.
Silvia ist Lehrerin in Biella, sie ist beliebt bei ihren Schülern und den Menschen in ihrem Heimatdorf.
Nach dem Suizid einer ihrer Schülerinnen wird Silvia von Schuldgefühen überwältigt. War der Anruf bei der Mutter, der sie über Giovannas Schwänzen informieren sollte, der Auslöser für diese Tat ? Nachdem Silvia aus der Zeitung von dem Vorfall gehört hat, geht sie anstatt zur Schule immer tiefer in den Wald hinein. Sie versteckt sich in einer verfallenen Hütte und überläßt sich vollkommen ihren Gefühlen und der Erinnerung an ihr eigenes nicht besonders glückliches Leben.
In der Zwischenzeit ist das Dorf , Silvias Familie besorgt über das Verschwinden der jungen Frau. Man startet Suchaktionen, die erfolglos bleiben.
Bis eines Tages der Junge Martino, ein Schüler von Silvia durch Zufall das Versteck findet. Von da an versorgt Martino sie mit Wasser und Lebensmitteln, die er zuhause abzweigt.
Was diesen Roman so interessant macht, sind die Charaktere der Protagonisten,
Silvia, die in ihrer Klause ihr Leben reflektiert; ihr Aufwachsen bei der Großmutter zusammen mit ihrem Cousin, ihr anschließender Aufenthalt in einer Klosterschule und ihre Einsamkeit als Lehrerin.
Daneben steht der Junge Martino, ein Kind, das auf Grund seines Asthmas mit seiner Mutter aus Turin in dieses Dorf mit guter Luft ziehen mußte. In der neuen Umgebung ist er ein Aussenseiter, er sehnt sich nach seinen Freunden und der Großstadt. Als er beschließt, dass er sich um die Lehrerin kümmern muß, wächst er über sich hinaus und wird letztendlich zu ihrem Retter.
Ein Buch, das von den Bildern lebt, der Wald , der klare Gebirgsbach stehen der LeserIn so deutlich vor Augen,dass man sich als Teil der Geschichte und Umgebung sieht.
Eine uneingeschränkte Leseempfehlung !