Ein ungeschminkter Blick...

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adhara Avatar

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... auf Paare, die sich in einer Krise befindet: Véronique Olmi schafft eine spannende Ausgangslage, indem sie die Protagonisten zunächst in kurzen Epiosoden vorstellt, dann aber gleich zur aktuellen Situation überleitet. Schnell wird klar, dass sich alle drei Paare in einer schwierigen Situation befinden. Sie hadern mit sich oder mit ihrer Situation als Paar, sind müde und ohne Perspektiven. Dies aller erzählt die Autorin in einer trockenen Sprache, die genügend Raum lässt, um zwischen den Zeilen zu lesen.

Schon nach wenigen Seiten wird klar, dass die Gruppe von Menschen, die sich an einer alten Tradition festklammert, der sie eigentlich längst schon entwachsen ist, auf ein Fiasko zusteuert. Die von Olmi skizzierten Problem-Muster bergen eine explosive Mischung. Und noch bevor die einzelnen Paare ihre standartisierte Rolle annehmen und sich im vertrauten Muster bewegen können, ahnt der Leser, wie erschütternd der diesjährige Urlaub für alle Beteiligten werden wird. Da brauchte es nicht mal die Ankündigung der Autorin, die genau auf diesen Punkt hinweist.

Auf jeden Fall beweist Véronique Olmi in der Leseprobe Erzähltalent und eine gute Beobachtungsgabe. So, dass das Interesse am weiteren Verlauf der Geschichte geweckt ist.