Magnifique!

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Die ersten Seiten lassen eins deutlich werden: dieses Buch ist so zart wie ein Windhauch im Lavendelfeld und gleichzeitig so voller Energie wie der Sturm auf die Bastille. Bei allem ist es sehr französisch, denn denkt man an französische Filme und Bücher, so fallen einem immer komplizierte Liebesgeschichten ein, solche die waren und nicht mehr sind, solche die werden und nicht können.

Das fängt inmitten einer Eheroutine an: Delphine und Denis laden wie jedes Jahr um den 14. Juli zwei befreundete Paare in ihr Ferienhaus in die Normandie ein. Auch die Kinder sind mit Schuldfreunden mit von der Partie. Doch die Fassade ist schwer am bröckeln, denn die beiden haben sich kaum noch etwas zu sagen. Bei Samuel und Lola ist der Zauber der ersten Verliebtheit abgeblättert. Wie gehen sie von Paaren umzingelt damit um? Wollen sie auch so eingefahren werden? Nicolas und Marie feiern schon seit 16 Jahren den 14. Juli mit Delphine und Denis-auch dieses Jahr. Außerdem lieben sie sich noch immer. Wird das so bleiben? 

Ich finde den Roman bis jetzt sehr episodenhaft und symbolistisch. Das Meer, das Ferienhaus, die schmutzigen Fenstern, die man nie sauber bekommt und wenn dann wäre es idiotisch. Die Ohnmacht des Menschen angesichts von Zuständen, die sich nicht mehr ändern lassen. All das hat Olmi hier zu einer Geschichte verdichtet, die so ernst und heiter ist wie das richtige Leben.

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