In diesem Sommer

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hiclaire Avatar

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Seit vielen Jahren feiern Denis und Delphine, Marie und Nicolas, sowie Lola mit einem jährlich wechselnden Partner ;-) , gemeinsam den 14. Juli in der Normandie, im Ferienhaus von Denis und Delphine. Eigentlich kennen sie sich lange und gut, pflegen ihre über die Jahre gewachsenen Rituale und Beziehungen, aber in diesem Sommer läuft nicht alles wie gehabt. Irgendwie scheinen alle vor einer Wende in ihrem Leben zu stehen, gelegentlich flackern gewissen Gemeinschaftsgefühle auf, aber letztlich wirkt jeder für sich ein wenig einsam und allein mit seinen Gedanken, Gefühlen und Entscheidungen. Besonders verblüffend fand ich bei Nicolas und Marie, deren Beziehung eng und liebevoll erscheint, wie häufig sie sich fehl interpretieren, keiner weiß so wirklich, was der andere denkt, fühlt, ersehnt.

Denis und Delphine stehen vor der Trennung, ihr wehmütiger Abschied voneinander und ihrer Liebe zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, bis zum Schluss lässt einen das Gefühl nicht los, sie könnten vielleicht doch wieder einen Weg zueinander finden.

Manchmal läuft der ein oder andere Faden ein bisschen ins Leere und wie so häufig bei französischen Büchern und auch Filmen war für mich nicht immer alles nachvollziehbar, hat mein Lesevergnügen jedoch nicht beeinträchtigt.

Diese irgendwie „sehr französische“ Geschichte fesselt auch ohne wirkliche Handlung, ist mit sommerlicher Leichtigkeit erzählt und vermittelt doch eine eher melancholische Sicht auf das Leben.

Vollkommen falsche Erwartungen wecken m. E. die letzten beiden Sätze des Klappentextes: „Hat er es auf Jeanne, die Tochter der Gastgeber, abgesehen? Als beide in einer Gewitternacht vermisst werden, machen sich die Erwachsenen in ganz neuen Paarungen auf die Suche.“