Faszinierendes Zuggespräch
Die Leseprobe katapultiert einen schnell in eine gleichsam faszinierende und paradoxe Situation zwischen Smalltalk und Intimität: Zwei Fremde beginnen ein Zuggespräch, und nachdem klar ist, dass der Ich-Erzähler ein bekannter Autor ist, geht es gleich in die Vollen. Hier stellt sich gleich die Frage, die auch auf Glattauers Hitliste der Grausamkeiten gegen Autoren steht: Wie viel steckt von ihm in seinem Erzähler? Es macht Spaß, einen Einblick in die Bestseller-Autorenseele zu bekommen, das entstehende Geplänkel ist amüsant zu lesen und die Gedanken der people-pleasenden Hauptfigur konnte ich auch bestens nachvollziehen. Im Gegenzug zum Ich-Erzähler hofft man gleich, dass seine Sitznachbarin nicht bei nächster Gelegenheit aussteigen wird. Ich wäre extrem gespannt, wie sich dieses Gespräch weiterentwickelt!