Gut, dass man in Österreich Zug fährt und nicht Bahn - so lässt sich ein mehrdeutiger Buchtitel kreieren!
Ich bin noch bis 2020 an ca. 120 Tagen im Jahr beruflich mit dem Zug durch ganz Deutschland gefahren - ich habe mich sofort in den Text hineingezogen gefühlt. Ja, genau so ist das beim Zugfahren. Wer "nichts tut" ist verdächtig.
Ein kleines Highlight gleich zu Beginn des Textes: der Kaffeehauseinschub! Ich bin Österreicherin, die seit Jahren in Deutschland lebt - nie im Leben würde in Deutschland (zumindest nicht jenseits von Bayern) ein Kellner fragen, ob man jemanden "dazusetzen" darf. Immer wenn ich in Österreich bin, erlebe ich manchmal selbst das Dilemma des "Dazugesetztwerdens" aus Sicht der Tischinhaberin.
Der Text nimmt dann immer weiter Fahrt auf: der ich-Erzähler (ein Autor) rechnet, als seine Zugabteilsnachbarin ihn anspricht, damit, dass er als Autor erkannt worden ist - aber genau das passiert nicht. Im Gegenteil: sie hält ihn für älter, als er ist. Das wurmt ihn. Als er sich zu erkennen gibt, gesteht sie, dass sie noch nie etwas von ihm gelesen hat.
Das Zugabteilsgegenüber entpuppt sich als Psycho- und Physiotherapeutin - was beim Autor für noch mehr Unwohlsein sorgt, da er nun damit rechnet, dass sowohl seine körperlichen Reaktionen als auch sein gesamtes Verhalten vom therapeutischen Blick analysiert werden.
Nichts in diesem Gespräch läuft so, wie der Autor es erwartet - im Gegenteil: die Mitreisende lenkt das Gespräch in eine Richtung, die zwar mit Schreiben zu tun hat, dem Autor aber eher unangenehm ist.
Bei dieser Zugfahrt möchte ich sehr, sehr gern stille Beobachterin sein, weil mich die Geschichte auf mehreren Ebenen anspricht: das Setting "Zugfahrt" verspricht ein Kammerspiel im besten Glattauerstil und ist mir durch 10 Jahre berufliche Zugreisen vertraut - ich bin Österreicherin und freue mich ohnehin immer über neue Texte aus meiner Heimat - und nicht zuletzt bin ich auch nebenberuflich Autorin und kann mich gut in die Figur Brünhofer hineinversetzen.
Das Cover fand ich sehr ansprechend und zur Leseprobe passend.
(Rezensionen teile ich bei facebook und lovelybooks)
Ein kleines Highlight gleich zu Beginn des Textes: der Kaffeehauseinschub! Ich bin Österreicherin, die seit Jahren in Deutschland lebt - nie im Leben würde in Deutschland (zumindest nicht jenseits von Bayern) ein Kellner fragen, ob man jemanden "dazusetzen" darf. Immer wenn ich in Österreich bin, erlebe ich manchmal selbst das Dilemma des "Dazugesetztwerdens" aus Sicht der Tischinhaberin.
Der Text nimmt dann immer weiter Fahrt auf: der ich-Erzähler (ein Autor) rechnet, als seine Zugabteilsnachbarin ihn anspricht, damit, dass er als Autor erkannt worden ist - aber genau das passiert nicht. Im Gegenteil: sie hält ihn für älter, als er ist. Das wurmt ihn. Als er sich zu erkennen gibt, gesteht sie, dass sie noch nie etwas von ihm gelesen hat.
Das Zugabteilsgegenüber entpuppt sich als Psycho- und Physiotherapeutin - was beim Autor für noch mehr Unwohlsein sorgt, da er nun damit rechnet, dass sowohl seine körperlichen Reaktionen als auch sein gesamtes Verhalten vom therapeutischen Blick analysiert werden.
Nichts in diesem Gespräch läuft so, wie der Autor es erwartet - im Gegenteil: die Mitreisende lenkt das Gespräch in eine Richtung, die zwar mit Schreiben zu tun hat, dem Autor aber eher unangenehm ist.
Bei dieser Zugfahrt möchte ich sehr, sehr gern stille Beobachterin sein, weil mich die Geschichte auf mehreren Ebenen anspricht: das Setting "Zugfahrt" verspricht ein Kammerspiel im besten Glattauerstil und ist mir durch 10 Jahre berufliche Zugreisen vertraut - ich bin Österreicherin und freue mich ohnehin immer über neue Texte aus meiner Heimat - und nicht zuletzt bin ich auch nebenberuflich Autorin und kann mich gut in die Figur Brünhofer hineinversetzen.
Das Cover fand ich sehr ansprechend und zur Leseprobe passend.
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