Bin ratlos!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lysan Avatar

Von

Dieses Buch lässt mich etwas ratlos zurück. Ich hatte ziemlich hohe Erwartungen, da ich den besonderen Schreibstil von Daniel Glattauer als Bereicherung empfinde. Nun schwanke ich zwischen Enttäuschung und ... tja... Anteilnahme?
Der Titel drückt treffend aus - das Buch spielt in einem Zug... und ein bisschen auch außerhalb. Ein in die Jahre gekommener Bestseller-Autor mit Schreibblockade sitzt im Zug und trifft auf eine nicht mehr ganz junge Frau. Man gerät ins Gespräch, wie das eben in Zugabteilen oft so ist und außer Toilettengängen und Bistro-Besuch sowie "Beine vertreten" passiert verständlicherweise nicht viel an Bewegung und Ortswechseln.
Interessant beginnt das Gespräch mit einem gewissen "Schlagabtausch" und ausformulierten Gedankengängen. Das liest sich auch gut, nur leider wird es irgendwann irgendwie "klebrig". Ich habe mich stellenweise wirklich durch die Dialoge gequält. Der Twist ist für meine Begriffe ziemlich vorhersehbar und die Nachsätze machen es nicht besser, eher nehmen sie den Effekt wieder weg.
Der quantitativ ziemlich hoch dosierte Alkoholkonsum wird thematisiert, was sehr interessant und nach vollziehbar ist, die Menge aber nicht wettmacht.
Tja - es gibt wirklich schöne Passagen und Absätze, tolle Aussagen und nachdenkenswerte Sätze.... Leider fehlt mir die Lust, mich noch einmal heranzuwagen und diese Dinge auszukosten, weil der Gedanke an die "moosgrünen Augen" und die durchnummerierten Lächeln mir schon beim Daran-Denken auf den Wecker gehen. Schade!