Etwas enttäuschend

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Der letzte Roman von Daniel Glattauer „Die spürst du nicht“ war für mich einer der Lesehöhepunkte des Jahres 2023. Deshalb habe ich sehr gespannt auf sein neues Werk „In einem Zug“ gewartet, wurde letztendlich aber etwas enttäuscht.
Glattauers Buch besteht ausschließlich aus einem Dialog zwischen dem einst sehr erfolgreichen Autor Eduard Brünhofer und einer jungen Frau mit Namen Catrin Meyr, die sich auf der Bahnreise von Wien nach München kennenlernen, weil sie im selben Zugabteil
sitzen. Brünhofer, der seit längerer Zeit an einer Schreibblockade leidet, wird in München seinen Verleger treffen, um ihm zu gestehen, dass er weiterhin nicht an einem vielversprechenden Buchprojekt arbeitet. Catrin erzählt, dass sie unterwegs zu ihrem Geliebten ist. Es entwickelt sich eine mehrstündige intensive Unterhaltung zwischen den beiden, bei der die junge Frau dem alternden Autor besonders bohrende Fragen zu seinem Liebesleben stellt.
Obwohl der Roman mit seinen 200 Seiten ja nicht besonders lang ist, gibt es Passagen, die ich als „langatmig“ bezeichnen würde. Innerhalb der Dialoge blitzt einfach zu selten die Ironie und Hintergründigkeit auf, für die ich Daniel Glattauer eigentlich so schätze. Ja, manches ist schon witzig, aber einige Gedankengänge erschienen mir auch etwas künstlich und aufgesetzt. Vielleicht hat mir das Buch auch weniger gut gefallen, weil einfach so wenig passiert ist. Da kann auch meines Erachtens der Plot am Ende des Werkes nicht mehr allzu viel herausreißen, denn eigentlich hat man ja schon geahnt, worauf das alles hinausläuft.
Ich werde trotzdem auch wieder das nächste Buch von Daniel Glattauer lesen und kann damit leben, dass „In einem Zug“ nicht eines meiner Lieblingsbücher von ihm sein wird.
Die Covergestaltung mochte ich und fand die gewählte Farbgebung schön.