Große Liebe

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bayerwald Avatar

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Es gibt Bücher die liest man eigentlich viel zu schnell. So ging es mir auch bei diesem wunderschönen, intelligenten Buch des österreichischen Autors Daniel Glattauer.

Im Mittelpunkt der Handlung steht ein meist gelassen bis langweilig anmutendes Ereignis - eine mehrstündige Zugfahrt zwischen Wien-Hütteldorf und München. Ein - zumindest in der literarischen Welt - bekannter Schriftstellter sitzt mit einer jüngeren, ihm unbekannten Frau zu zweit in einem Vierer-Abteil und hat wenig Lust auf eine Unterhaltung. Trotz startschwierigkeiten entwickelt sich durch die direkten, fast aufdringlichen Fragen seines Gegenübers ein intensives Gespräch über die Liebe, die Auswirkungen langer Beziehungen und das Verständnis darüber - aber auch über Schattenseiten, Alkohol, Bindungsängste und einiges mehr. Und nicht zuletzt über die Frage, was beide Reisende eigentlich in München wollen...

Dies wird so wunderbar dezidiert auseinandergenommen und neu zusammengewürfelt dass das Lesen des Buchs bei mir - schlechtes Wortspiel / wie der Titel - tätsächlich "in einem Zug" vonstatten ging. Ein richtig schönes Buch das zum Nachdenken anregt.